Die Region auf der südlichen Hauptinsel Kyushu war am Donnerstag bereits von einem ersten Beben der Stärke 6,5 heimgesucht worden. Dabei waren neun Menschen ums Leben gekommen und mehr als 1.100 verletzt worden. Seither wird die Unglücksregion andauernd von teils heftigen Nachbeben erschüttert.
Japan - Tote und Verletzte nach Erdbeben
Am Freitagmorgen erschütterten starke Nachbeben die Region im Süden des Landes. Experten gehen davon aus, dass es noch weitere geben wird.
Örtlichen Medienberichten zufolge wurden in drei Ortschaften der Provinz Kumamoto mehrere Menschen von Erdrutschen erfasst. Viele Häuser sind zerstört. In der Ortschaft Minamiaso ging ein gewaltiger Erdrutsch nieder und verschüttete eine Straße. Eine Straßenbrücke wurde ebenfalls schwer beschädigt. Vereinzelt brachen Feuer aus.
Helfer versuchen eingeschlossene Bewohner zu befreien
Hunderte Notrufe gingen bei den Behörden ein, in denen von in Häusern und Gebäuden eingeschlossenen Menschen berichtet wurde. Nach Angaben des Katastrophenschutzes der stark betroffenen Stadt Mashiki sind 66 Personen in einem Altersheim gefangen. Retter versuchten, zu ihnen vorzudringen.
Zehntausende Menschen waren von der Gas- und Stromversorgung abgeschnitten. Das Rathaus der Stadt Uto stürzte teilweise ein. Auch das Dach des Flughafens von Kumamoto brach ein, verletzt wurde Medienberichten zufolge dabei jedoch niemand. Sämtliche Flüge von und zu dem Flughafen wurden gestrichen.
Atomreaktoren in der Region sind nach Angaben der Betreiber jedoch nicht beeinträchtigt. Für den Abend wurde mit Regen gerechnet, was weitere Erdrutsche zur Folge haben könnte.
Ein Vulkanausbruch, Erdrutsche und ständige Nachbeben
Unterdessen kam es an dem in der Region gelegenen Vulkan Aso zu einer kleineren Eruption. Sie sei jedoch nicht auf das Beben zurückzuführen, hieß es.
Die Erschütterung ereignete sich um 1.25 Uhr (Ortszeit) in einer Tiefe von zwölf Kilometern unter der Erdoberfläche von Kumamoto. Es war nach Angaben der Meteorologischen Behörde vermutlich das Hauptbeben, während die Erschütterungen zuvor Vorausschocks waren.
Verteidigungsminister Gen Nakatani kündigte die Entsendung von etwa 20.000 Soldaten in die Katastrophenregion an. Falls notwendig, würden 5.000 weitere Soldaten entsandt. Das Inselreich Japan ist eines der am stärksten von Erdbeben gefährdeten Länder der Welt.
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