SpaceX verschiebt Starship-Testflug

  17 November 2023    Gelesen: 928
  SpaceX verschiebt Starship-Testflug

Nach einer spektakulären Explosion beim ersten Testflug wagt SpaceX erneut den Start seiner Riesenrakete Starship. Technische Probleme zwingen das Raumfahrtunternehmen zu einer Verschiebung, ein neuer Termin steht aber bereits. Aktivisten warnen unterdessen vor dem Startversuch.

Der zweite Test des größten jemals gebauten Raketensystems der Raumfahrtgeschichte soll nun doch erst am Samstag stattfinden. Es müsse noch eine Antriebseinheit an einer Steuerfläche ausgetauscht werden, schrieb Elon Musk bei X, früher Twitter. "Deswegen wurde der Start auf Samstag verschoben".

Um 14 Uhr MEZ soll sich am Samstag ein 20-minütiges Startfenster öffnen, teilte SpaceX kurz darauf mit. Zuvor war der zweite Startversuch für Freitag angekündigt gewesen. Die Rakete soll die Erde fast komplett umrunden und dann vor Hawaii im Pazifik landen.

Starship ist die leistungsstärkste und mit einer Höhe von 120 Metern größte jemals gebaute Rakete der Welt. Sie soll Raummissionen durch die Wiederverwendbarkeit ihrer beiden Stufen kostengünstiger machen.

Sprengung nur Minuten nach dem Erststart

Der erste Testflug am 20. April auf dem SpaceX-Weltraumbahnhof Starbase in Boca Chica im US-Bundesstaat Texas war allerdings spektakulär fehlgeschlagen. Starship geriet damals ins Trudeln, als mehrere Triebwerke ausfielen und die erste Stufe der Rakete sich nicht von der zweiten Stufe trennte. SpaceX ließ die Rakete daher vier Minuten nach ihrem Start in der Luft detonieren. Sie ging in einem Feuerball auf, dessen Aschewolke bis in eine mehrere Kilometer entfernte Stadt geweht wurde.

SpaceX musste in der Folge diverse Überarbeitungen vornehmen. Am Mittwoch gab die US-Bundesluftfahrtbehörde FAA SpaceX grünes Licht für einen zweiten Startversuch. Das Unternehmen habe nun "alle erforderlichen Kriterien erfüllt, insbesondere in Bezug auf Sicherheit, Umwelt und finanzielle Verantwortung", erklärte die US-Luftfahrtbehörde.

Bedenken wegen Umweltschäden

Umweltschützer lehnen den zweiten Startversuch dennoch ab. "Wir fürchten, dass der zweite Start einmal mehr bedeutende Umweltschäden verursacht", sagte Jared Margolis, Anwalt der Umweltorganisation Center for Biological Diversity, der Nachrichtenagentur AFP. Wegen des ersten Starship-Startversuchs läuft eine Klage gegen die FAA. Mehrere Umweltorganisationen werfen der Behörde vor, die von der neuen Riesen-Rakete ausgehenden Umweltrisiken nicht richtig eingeschätzt zu haben.

SpaceX-Chef Musk will mit Starship in Zukunft Menschen zum Mars bringen. Die US-Raumfahrtbehörde NASA will sie für ihre Mondlandemission Artemis einsetzen. Dass diese Mission planmäßig 2025 stattfinden kann, erscheint aber immer unwahrscheinlicher.

Quelle: ntv.de, kst/AFP


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