Polen: Russland größere Bedrohung für Europa als IS

  17 April 2016    Gelesen: 792
Polen: Russland größere Bedrohung für Europa als IS
Warschaus Außenminister empfindet Moskaus Verhalten als "existenzielle" Bedrohung und fordert eine stärkere Nato-Präsenz in Osteuropa.
Nach Ansicht des polnischen Außenministers Witold Waszczykowski stellt Russland eine größere Gefahr für Europa dar als die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS). Das Verhalten Russlands empfinde er als "existenzielle Bedrohung, weil diese Aktivitäten Länder zerstören können", sagte Waszczykowski am Freitag bei einer Diskussion über die Zukunft der NATO in der slowakischen Hauptstadt Bratislava.

Von der IS-Miliz gehe eine sehr große Gefahr aus, die Jihadisten bedrohten Europa aber nicht in seiner Existenz. Dies gelte auch für die "großen Flüchtlingswellen". Er rief die NATO auf, ihre Präsenz im östlichen Bündnisgebiet zu verstärken, um "Entschlossenheit" gegenüber Moskau zu demonstrieren.

Zwischenfall in Ostsee schürt Spannungen

In Warschau findet im Juli der nächste NATO-Gipfel statt. Der Konflikt in der Ukraine und die Annexion der ukrainischen Schwarzmeerhalbinsel Krim durch Russland hatten in mehreren osteuropäischen Staaten und in den Balten-Republiken die Sorge vor einer expansiven Außenpolitik Russlands verstärkt.

Erst vor einigen Tagen hat ein Zwischenfall in der Ostsee zu massiven Verstimmungen zwischen der Nato, insbesondere den USA, und Russland geführt: Ein russischer Kampfjet war bis auf neun Meter an einen US-Zerstörer herangeflogen. US-Außenminister John Kerry hatte daraufhin gesagt, die USA hätten theoretisch das Recht gehabt, den russischen Jet abzuschießen.

(APA/AFP)

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