Schweres Beben erschüttert China

  19 Dezember 2023    Gelesen: 898
  Schweres Beben erschüttert China

Wieder einmal kommt es im Nordwesten Chinas zu einem Erdbeben. Zahlreiche Menschen rennen daraufhin mitten in der Nacht in Panik aus ihren Wohnungen und harren nun in eisiger Kälte im Freien aus. Für mehr als 100 Menschen kommt jede Hilfe zu spät. Und die Zahl der Opfer dürfte noch steigen.

Bei einem schweren Erdbeben im Nordwesten Chinas sind mindestens 116 Menschen ums Leben gekommen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtet, wurden nach dem Beben der Stärke 6,2 am späten Montagabend zudem über 500 Verletzte gemeldet. Im Kreis Jishishan in der Provinz Gansu kamen demnach mindestens 105 Menschen ums Leben. Die benachbarte Provinz Qinghai meldete bislang 11 Tote. Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping rief dazu auf, alles zu tun, um Menschen zu retten.

Augenzeugen berichteten Xinhua, das Erdbeben habe Schäden an Straßen und anderer Infrastruktur verursacht. Auch habe es Schäden an über 6000 Häusern in Jishishan gegeben. In mehreren Dörfern fiel der Strom aus, und die Wasserversorgung wurde unterbrochen. Nach Angaben der örtlichen Wetterbehörde soll die Tiefsttemperatur in Jishishan am Dienstag minus 10 Grad erreichen. Das Feuerwehr- und Rettungsamt der Provinz schickte Helfer in die Region. Die Eisenbahnbehörde setzte die Durchfahrt von Zügen durch das Erdbebengebiet aus.

Chinesische Staatsmedien zeigten Fotos von Menschen, die nach dem Beben aus ihren Häusern flohen und bei winterlichen Temperaturen in Decken gehüllt im Freien ausharrten. Im Staatsfernsehen waren Rettungskräfte zu sehen, die in den Trümmern nach Überlebenden suchten. "Wir stehen immer noch unter Schock", sagte ein Mann aus Jishishan etwa zwei Stunden nach dem Beben dem lokalen Nachrichtenportal Jimu. Er und seine Familie seien aus ihrer Wohnung im 16. Stock die Treppe hinuntergerannt. Dann hätten sie sich mit dem Auto in Sicherheit gebracht.

Immer wieder Erdbeben in Chinas Bergregionen

Auch in Lanzhou, der Provinzhauptstadt von Gansu, war das Beben zu spüren. In sozialen Medien wurden Videos von Studenten geteilt, die in der Nacht aus ihren Zimmern eilten und sich in Sicherheit brachten.

In den bergigen Regionen im Westen Chinas kommt es immer wieder zu Erdbeben. Allerdings trifft es oft sehr dünn besiedelte Regionen. Das letzte schwere Erdbeben in China mit vielen Toten hatte sich im vergangenen Jahr ereignet, als im Südwesten des Landes mehr als 70 Menschen ums Leben kamen. 2014 starben bei einem Beben in der Provinz Yunnan rund 600 Menschen. Im Jahr 2008 wurde die Provinz Sichuan von einem schweren Erdbeben der Stärke 7,9 erschüttert, bei dem mehr als 80.000 Menschen ums Leben kamen.

Quelle: ntv.de, ghö/dpa


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