An der russisch-finnischen Grenze entstand dieselbe Situation: Der russische Grenzschutzdienst ließ Ausländer mit gültigen russischen Visa, aber ohne EU-Visa, durch. Im Februar einigten sich Moskau und Helsinki allerdings auf die Schließung des Grenzübergangs.
Passkontrolle gibt es inzwischen wieder in allen EU-Ländern. Bisher aber hatte kein einziges Land einen Grenzübergang wegen der Flüchtlinge geschlossen: Finnland ist das erste, obwohl es im vorigen Jahr nur etwa 30.000 Flüchtlinge aufgenommen hatte – viel weniger als alle anderen nordeuropäischen Länder.
Und mehr als das: Präsident Sauli Niinisto sprach sich jüngst im Parlament für die völlige Schließung der Staatsgrenzen für die Flüchtlinge aus. „Europa kann sich eine unkontrollierte Völkerwanderung nicht mehr leisten. Wenn unsere Gastfreundlichkeit missbraucht wird, bricht das ganze europäische Wertesystem zusammen. Wir hatten diverse Konventionen unterzeichnet und folgten den EU-Richtlinien, indem wir entsprechende nationale Gesetze verabschiedeten. Wir orientierten uns an dem Traum, allen Menschen zu helfen, die Hilfe brauchen. Praktisch aber entstand eine Situation, in der jeder Mensch, der das Wort ‚Asyl‘ sagte, frei nach Europa bzw. Finnland einreisen durfte. Das Asylrecht entpuppte sich als das Recht zur Grenzüberschreitung“, so der Staatschef.
Finnische Experten halten diese Aussage vor allem für eine Warnung in Richtung Brüssel, dass sich Finnland nicht mehr am EU-Programm zur Aufnahme der Flüchtlinge beteiligen wolle und entsprechende Beschlüsse jeder Art blockieren könnte.
Quelle : sputnik.de
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