Ukrainischer Ex-Nationalistenführer prophezeit Staatszerfall

  19 April 2016    Gelesen: 674
Ukrainischer Ex-Nationalistenführer prophezeit Staatszerfall
Die Existenz der Ukraine als einheitlicher Staat ist nach Worten des Nationalisten und Ex-Chef des extremistischen „Rechten Sektors“, Dmitri Jarosch in Gefahr. Schon bis Ende 2016 könne das Land in mehrere Teile zersplittern.
Die Existenz der Ukraine als einheitlicher Staat ist nach Worten des Nationalisten und Ex-Chef des extremistischen „Rechten Sektors“, Dmitri Jarosch in Gefahr. Schon bis Ende 2016 könne das Land in mehrere Teile zersplittern.

„Jetzt geht es um die Rettung des Staates. Es gibt ein sehr pessimistisches Szenario, das unserem Land eine Bestehensfrist nur noch bis Jahresende gibt“, zitiert die Online-Zeitung Lenta.ru das Interview von Jarosch mit der Nachrichtenagentur „Mir“ („Frieden“ oder „Welt“).

„Danach könnten wir mehrere Quasi-Staaten auf dem Territorium der Ukraine bekommen“. Dabei berief sich der Ex-Chef des in Russland verbotenen Rechten Sektors angeblich auf analytische Unterlagen ukrainischer Sicherheitsdienste.

Die Ziele des Maidans seien ihm zufolge nicht erreicht worden, die Korruption sei nicht bewältigt, die Bevölkerungsverarmung sei innerhalb von zwei Jahren katastrophal geworden. „Und ich habe immer weniger Hoffnung, dass etwas mit konstitutionellen Mitteln geändert werden kann“.

Am 10. März hatte Jarosch versprochen, Streifeneinheiten zu bilden und diese nach Russland zu schicken.

Der „Rechte Sektor“ war eine der treibenden Kräfte hinter dem ukrainischen Umsturz vom Februar 2014, bei dem der frühere Präsident Viktor Janukowitsch entmachtet wurde. Seit dem Machtwechsel unterstützen die Nationalisten die reguläre Armee gegen die Regierungsgegner im Osten der Ukraine. Im Mai 2014 waren die Ultranationalisten am Großbrand im Gewerkschaftshaus in Odessa beteiligt, bei dem Dutzende Regimegegner bei lebendigem Leib verbrannt wurden.

In den Folgemonaten ging der „Rechte Sektor“ jedoch immer mehr auf Distanz zur Regierung und drohte Kiew mit einem neuen Aufstand mit noch mehr Blutvergießen. Im Juli 2015 überfielen schwerbewaffnete Angehörige der Nationalisten-Miliz die Stadt Mukatschewe im Westen der Ukraine und lieferten sich Gefechte mit dortigen Sicherheitskräften.

Im November war der Begründer und erste Anführer des Rechten Sektors, Dmitri Jarosch (44), zurückgetreten und hatte angekündigt, eine neue Bewegung ins Leben zu rufen.


Quelle : sputnik.de

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