Ebay zu Millionenstrafe verdonnert

  12 Januar 2024    Gelesen: 673
  Ebay zu Millionenstrafe verdonnert

Bei unliebsamer Berichterstattung schalten Unternehmen normalerweise ihre Rechts- oder die PR-Abteilung ein. Bei Ebay haben Mitarbeiter dagegen lieber eine sehr unappetitliche Stalking-Kampagne gegen zwei E-Commerce-Blogger initiiert. Dafür muss der Konzern jetzt Millionen zahlen.

Weil Mitarbeiter von Ebay Verfasser eines Online-Newsletters tyrannisiert hatten, zahlt die Online-Plattform eine Millionenstrafe und kommt für drei Jahre unter Aufsicht. Schon zuvor waren sieben ehemalige Beschäftigte des Konzerns für ihre Straftaten im Zuge des Stalking-Skandals verurteilt worden. Sie hatten den beiden Blog-Betreibern, einem Ehepaar, unter anderem lebendige Kakerlaken sowie einen Trauerkranz geschickt, sowie eine mit Kunstblut verschmierte Schweinemaske. Unter den anonym zugeschickten Artikeln war auch ein Ratgeber-Buch über den Umgang mit dem Tod eines Partners gewesen.

Wie aus Verfahrensunterlagen hervorgeht, war der damalige Ebay-Chef Devin Wenig 2019 unzufrieden mit Berichterstattung in dem E-Commerce-Newsletter gewesen und regte an, gegen die Herausgeber vorzugehen. Wenig war in dem Fall nicht strafrechtlich verfolgt worden. Er bestritt, davon gewusst zu haben, wie weit Mitarbeiter der Sicherheitsabteilung gegangen waren.

Der Betrag von drei Millionen Dollar (2,73 Millionen Euro) sei die höchste für Unternehmen vorgesehene Strafe gewesen, betonte die Staatsanwaltschaft im US-Bundesstaat Massachusetts. Ein als Anführer ausgemachter früherer Sicherheitsverantwortlicher von Ebay war im Herbst 2022 zu fast fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Die Blogger Ida und David Steiner aus der Kleinstadt Natick in Massachusetts verklagten Ebay ihrerseits auch. Der Zivilprozess soll im März 2025 beginnen.

Quelle: ntv.de, ino/dpa


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