Die Regelung betreffe die "überwiegende Mehrheit" der 7.500 Flüchtlinge, die seit dem Inkrafttreten des Flüchtlingspaktes zwischen der EU und der Türkei am 20. März auf den griechischen Inseln angekommen sind, sagte ein Somp-Sprecher. Die Flüchtlinge dürfen demnach die Insel, auf der sie registriert sind, nicht verlassen und müssen den Behörden für den Fall ihrer Abschiebung in die Türkei zur Verfügung stehen.
Hilfsorganisationen haben wiederholt die schlechten Zustände in den Registrierungszentren beklagt und kritisiert, dass die Flüchtlinge dort eingesperrt sind. Besonders schlimm ist die Lage im größten Registrierungszentrum Moria auf der Insel Lesbos, das Papst Franziskus am Samstag besucht hatte. Dort drängen sich derzeit 3.000 Flüchtlinge und warten auf eine Entscheidung über ihr weiteres Schicksal.
In dem Flüchtlingsabkommen haben die EU-Staaten und Ankara vereinbart, dass die Türkei alle seit dem 20. März in Griechenland angekommenen Flüchtlinge zurücknimmt. Für jeden abgeschobenen Flüchtling will die EU laut dem Abkommen einen syrischen Flüchtling aus der Türkei aufnehmen.
Die schnelle Abschiebung stockt
Bislang hat Griechenland 325 Menschen in die Türkei abgeschoben, viele von ihnen Pakistaner. Die meisten Flüchtlinge haben jedoch Asylanträge gestellt, die zunächst geprüft werden müssen. Nach Angaben der Einwanderungsbehörde sollen die nächsten Abschiebungen stattfinden, wenn es eine ausreichende Zahl abgelehnter Asylanträge gibt.
Obwohl die Zahl der ankommenden Flüchtlinge seit dem Inkrafttreten der Vereinbarung um ein Zehntel zurückgegangen ist, sind die griechischen Behörden mit der Lage weiter überfordert. Immer noch kämen hundert Flüchtlinge pro Tag an, sagte der Somp-Sprecher. Wegen der Schließung der Balkan-Route sitzen zudem insgesamt 50.000 Flüchtlinge in Griechenland fest, die eigentlich weiter nach Westeuropa wollen.
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