Brustkrebsvorsorge wird ausgeweitet

  28 Februar 2024    Gelesen: 526
  Brustkrebsvorsorge wird ausgeweitet

Bisher wird nur Frauen bis zum Alter von 69 Jahren eine regelmäßige Früherkennung für Brustkrebs per Röntgen-Untersuchung angeboten. Die Altersgrenze wird jetzt jedoch angehoben - davon können Millionen Frauen profitieren.

Frauen bis zur Vollendung ihres 76. Lebensjahres dürfen ab jetzt an der Brustkrebs-Früherkennung teilnehmen. Das sieht eine novellierte Verordnung des Bundesumweltministeriums vor, die an diesem Mittwoch in Kraft tritt. Bislang konnten Frauen nur bis zum Alter von 69 Jahren an den Röntgen-Untersuchungen zur Früherkennung von Brustkrebs teilnehmen.

Seit 2009 wird Frauen zwischen 50 und 69 Jahren alle zwei Jahre eine Röntgen-Untersuchung zur Früherkennung angeboten. Nun hat das Bundesamt für Strahlenschutz die Strahlenrisiken neu bewertet. Dem Wunsch vieler Frauen könne nun entsprochen und die zulässige Altersgrenze erhöht werden, hieß es.

Umweltministerin Steffi Lemke sagte: "Durch die erweiterte Altersgrenze können künftig noch mehr Frauen zu den Untersuchungen gehen." Das finde hoffentlich großen Anklang. "Brustkrebs-Früherkennung kann eine echte Lebensretterin sein."

70.000 Neuerkrankungen pro Jahr

Hintergrund ist eine Aktualisierung der europäischen Brustkrebsleitlinie der EU-Kommission, die empfiehlt, auch jüngere und ältere Frauen in die Früherkennung einzubeziehen. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA), das höchste Gremium der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen aus Vertretern der Ärzteschaft, der Krankenkassen und der Krankenhäuser, hatte das unabhängige Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen mit einer Nutzenbewertung beauftragt.

Das Institut kam zu dem Schluss, dass die Vor- die Nachteile überwiegen: "Möglichen Schäden durch falsch-positive Befunde oder Überdiagnosen steht jeweils ein brustkrebsspezifischer Überlebensvorteil gegenüber, der überwiegt."

Mit zuletzt rund 70.000 diagnostizierten Neuerkrankungen jährlich ist Brustkrebs (Mammakarzinom) nach Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) die mit Abstand häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland. Das mittlere Alter, in dem Frauen die Diagnose Brustkrebs erhalten, liege bei rund 64 Jahren. Es gebe heute bessere Heilungschancen als vor zehn Jahren. Etwa 2,5 Millionen Frauen zusätzlich könnten nach Angaben aus dem G-BA von der Ausweitung der Früherkennung profitieren.

Quelle: ntv.de, lme/dpa


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