Die US-Börsen haben am Mittwoch ihre Aufwärtsbewegung fortgesetzt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 1,2 Prozent höher auf 39.760 Punkten. Der technologielastige Nasdaq rückte 0,5 Prozent auf 16.399 Punkte vor. Der breit gefasste S&P 500 legte 0,9 Prozent auf 5248 Punkte zu. Am Vortag hatten die drei Leitindizes ihre anfänglichen Gewinne abgebaut und leicht im Minus geschlossen.
Vor allem die Aussicht auf langfristig sinkende Zinsen der US-Notenbank Fed treibt seit Wochen die Börsen nahezu ununterbrochen auf neue Allzeithochs. Zuletzt hielten die Währungshüter den geldpolitischen Kurs stabil und signalisierten mehrere Zinssenkungen in diesem Jahr. Die Börsianer warten nun auf weitere Hinweise auf den genauen Zeitpunkt der ersten geldpolitischen Lockerung. Die Analysten mahnten zur Vorsicht. "Direktor Christopher Waller könnte sich in seiner Rede am Mittwoch der Gelassenheit von Fed-Chef Jerome Powell entgegensetzen", sagte Thierry Wizman, Stratege beim Finanzdienstleister Macquarie.
Im Fokus haben Investoren auch die am Freitag anstehenden Daten zu den persönlichen Konsumausgaben in den USA (PCE-Index), die das bevorzugte Inflationsmaß der US-Notenbank Fed sind. Die Währungshüter hatten mit erhöhten Zinsen die hohe Teuerungsrate bekämpft.
Ein starker Anstieg der US-Lagerbestände und die Aussicht auf eine zunächst unverändert bleibende Förderpolitik des Kartells Opec+ drückten indes die Ölpreise. Die Nordsee-Rohölsorte Brent und die leichte US-Sorte WTI verbilligen sich um jeweils rund ein halbes Prozent auf 85,88 und 81,23 Dollar pro Barrel (159 Liter). Die Rohölvorräte der USA stiegen in der Woche zum 22. März nach Daten des American Petroleum Institute um 9,3 Millionen Barrel. Außerdem sei es unwahrscheinlich, dass die Opec+ bei ihrem Treffen kommende Woche neue Produktionskürzungen ankündigt, erfuhr Reuters aus Opec-Kreisen. Von eventuellen Änderungen der aktuellen Ölförderpolitik sei eher erst im Juni auszugehen. Diese beiden Nachrichten hätten die zu erwartenden Gewinnmitnahmen nach der jüngsten Ölpreis-Rally beschleunigt, kommentierte Jun Rong Yeap, Stratege beim Broker IG.
Kreuzfahrtriese Carnival gefragt
Die Papiere von Technologiefirmen wie Marvell und Intel gewannen bis zu 5,9 Prozent. Im Rampenlicht stand zudem weiterhin die Medienfirma von Ex-US-Präsident Donald Trump nach ihrem fulminanten Börsendebüt. Die zu 49,95 Dollar platzierte Aktie von Trump Media & Technology Group (TMTG) kletterte an ihrem zweiten Handelstag um mehr als 14 Prozent auf 66,22 Dollar.
Die Anleger griffen auch bei der Reederei Carnival zu. Die Papiere des Betreibers der Aida-Kreuzfahrtschiffe bauten ihre anfänglichen Verluste wieder ab und rückten um rund ein Prozent vor. Das im US-Staat Florida ansässige Unternehmen verzeichnete im ersten Quartal ein Rekordhoch bei den Buchungen und hob seinen Ausblick für das Gesamtjahr an. Kreuzfahrt-Reedereien erleben derzeit eine erhöhte Nachfrage, da viele Urlauber angesichts der inflationsbedingt gestiegenen Flug- und Hotelpreise öfter Kreuzfahrten buchen.
Die Ankündigung einer Partnerschaft mit der Private-Equity-Gesellschaft Blackstone stützte indes Moderna. Die Aktien der US-Pharmafirma rückten um gut drei Prozent vor. Moderna hat mitgeteilt, sie bekomme von Blackstone eine Finanzierung in Höhe von 750 Millionen Dollar für die Entwicklung ihrer mRNA-Grippeimpfstoffe
Aus den Depots flogen dagegen die Aktien des US-Videospielehändlers GameStop, die nach enttäuschenden Zahlen um rund 15 Prozent abrutschten. Die wachsende Konkurrenz durch Online-Anbieter und die sparsameren Kunden ließen den Umsatz im abgelaufenen Quartal um rund 20 Prozent einbrechen.
Quelle: ntv.de, ino/rts
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