Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hat am Mittwoch die Öffnung eines neuen Übergangs im Norden des Gazastreifens angekündigt. Dies sei einer von mehreren Schritten, der die Lieferung von deutlich mehr Hilfsgütern in das umkämpfte Palästinensergebiet erleichtern solle, sagte Galant vor Journalisten in Tel Aviv. Ziel sei, Güter auch über den Hafen von Aschdod rascher in den Gazastreifen zu bringen und die Sicherheitskontrollen zu erleichtern. Durch den neuen Zugang im Norden solle der Druck auf den bestehenden Übergang Kerem Schalom im Süden des Gazastreifens verringert werden.
Auch die Hilfslieferungen über Jordanien sollten verstärkt werden, sagte Galant. Er sprach dabei von zwei Routen und einer Zusammenarbeit mit der jordanischen Luftwaffe. Auch die Kooperation mit internationalen Organisationen solle verbessert werden, um Vorfälle wie den tödlichen Angriff auf Gaza-Helfer künftig zu vermeiden.
Galant sprach außerdem über gemeinsame Projekte mit den USA im Bereich der Hilfslieferungen von See aus sowie Infrastruktur-Projekte wie Wasserleitungen. Der Verteidigungsminister sagte: "Wir wollen Gaza mit Hilfslieferungen überschwemmen, und wir erwarten, 500 Lastwagen am Tag zu erreichen." Mit diesem Ziel sollten Sicherheitskontrollen erleichtert und die Zusammenarbeit mit internationalen Partnern verbessert werden.
Israel steht während des Kriegs gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen zunehmend unter Druck, mehr humanitäre Hilfslieferungen in das umkämpfte Gebiet zu lassen. Hilfsorganisationen beschreiben die Lage als katastrophal und warnen vor einer Hungersnot.
Nach einer deutlichen Warnung des US-Präsidenten Joe Biden hatte Israel am Freitag angekündigt, den Hafen Aschdod und den Grenzübergang Erez für Hilfstransporte öffnen zu wollen, um die Versorgungslage im Norden Gazas zu verbessern. Bislang ist der Grenzübergang Erez im Norden des Gazastreifens aber weiter geschlossen. Galant bezog sich aber nun offenbar auf einen alternativen Übergang näher am Mittelmeer.
Quelle: ntv.de, als/dpa
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