Damit ist die Zustimmung im Vergleich zu 2014 eingebrochen. Vor zwei Jahren sprach sich mit 55 Prozent noch mehr als die Hälfte der Deutschen für TTIP aus, nur jeder Vierte war dagegen.
Bei den US-Bürgern wächst die Zustimmung zum Freihandel generell an, das gilt aber nicht für TTIP. Heute sind nur noch 15 Prozent dafür, 2014 lag der Zustimmungswert für TTIP noch über 50 Prozent. Im Gegensatz dazu bewerten heute 82 Prozent der befragten US-Bürger den Freihandel generell positiv, vor zwei Jahren waren es noch 71 Prozent.
Als Grund für die Ablehnung sehen die Studienautoren vor allem die Angst vor schlechteren Standards für Produkte, Verbraucherschutz und Arbeitsmarkt. Die US-Bürger beklagen vor allem ein Informationsdefizit zu TTIP. Aber auch die Deutschen haben nicht das Gefühl, dass die EU auf Kritik reagiert hat. 48 Prozent sagen, dass die Informationslage gleich geblieben sei, 30 Prozent fühlen sich nicht ausreichend über TTIP informiert.
"Beim Exportweltmeister schwindet der Rückhalt für Handelsabkommen", sagte Aart De Geus, Vorstandsvorsitzender der Bertelsmann Stiftung. "Der Handel ist ein wesentlicher Motor der deutschen Wirtschaft. Wird er geschwächt, könnte nicht nur die Wirtschaftskraft, sondern auch der deutsche Arbeitsmarkt ins Stottern geraten", warnte er.
Mit TTIP würde die größte Freihandelszone der Welt mit 800 Millionen Menschen entstehen. Durch den Wegfall von Zöllen und anderen Handelshemmnissen soll es auf beiden Seiten des Atlantiks mehr Wachstum geben. Verhandelt wird seit dem Jahr 2013 – hinter verschlossenen Türen. Wann die Gespräche abgeschlossen werden können, ist unklar. Ursprünglich sollte ein Rahmen für das Abkommen bereits Ende 2015 stehen.
US-Präsident Barack Obama kommt an diesem Sonntag nach Hannover und will dabei auch für TTIP werben.
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