Die Wähler in den USA halten einer Umfrage zufolge den republikanischen Präsidentschaftsbewerber Donald Trump in Wirtschaftsfragen für fähiger als den demokratischen Amtsinhaber Joe Biden. Dies geht aus einer Reuters/Ipsos-Erhebung hervor. Demnach gaben 41 Prozent der Befragten an, Trump habe den besseren Ansatz bei dem Thema. Bei Biden waren es 34 Prozent. Im März hatte der Abstand drei Prozentpunkte betragen, im Februar sechs.
Der Zustand der Wirtschaft ist einer der wichtigsten Faktoren für Bidens Chancen auf eine Wiederwahl. Die Verbraucher litten jahrelang unter stark steigenden Preisen. Die Inflation in den USA war in den letzten Monaten jedoch zurückgegangen.
Doch nur bis zum vergangenen Monat. Denn im März nahm sie mit 3,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat wieder leicht zu. Eine von manchen erhoffte zeitnahe Zinssenkung durch die US-Zentralbank dürfte sich aufgrund der Inflationsdaten in den weiteren Jahresverlauf verschieben. In der Umfrage unter 1016 Erwachsenen sank Bidens Zustimmungsrate zudem leicht von 40 auf 38 Prozent.
Die Wirtschaft im Allgemeinen legt derweil deutlich zu. Im vergangenen Monat wurden über 300.000 neue Jobs geschaffen und sowohl der Einzelhandelsumsatz als auch die Produktionszahlen stiegen. Ebenso sieht die jüngste IWF-Prognose ein deutliches Wachstum der US-Ökonomie in diesem Jahr. In dem Bericht wird für 2024 eine Steigerung des BIP um 2,7 Prozent prognostiziert.
Trump in Swing States vorne
Neben der Wirtschaftsentwicklung dürften bei der Wahl ums Weiße Haus aber noch weitere politische Felder entscheidend sein. Dazu zählen besonders die Migrationspolitik mit der Situation an der US-Grenze zu Mexiko. Denn derzeit versuchen Tausende Menschen täglich, mehrheitlich aus Mittel- und Lateinamerika, die USA zu erreichen, weil sie vor Armut und Konflikten in ihren Heimatländern fliehen. Im vergangenen Dezember meldete die US-Grenzschutzbehörde mehr als 300.000 Festnahmen - so viele wie nie zuvor innerhalb eines Monats.
Aber auch das Thema der Kriminalisierung beziehungsweise des Zugangs zu Schwangerschaftsabbrüchen hat seit der Aufhebung des Grundsatzurteils "Roe v. Wade" durch den Supreme Court im Jahr 2022 Fahrt aufgenommen. Während Biden auf nationaler Ebene den Anspruch auf Zugang zu Abtreibungen festschreiben möchte, sprach sich Trump zuletzt dafür aus, die Entscheidung den Bundesstaaten zu überlassen. Mehrere republikanisch regierte Staaten haben seither sehr restriktive Gesetzgebungen umgesetzt, die Abtreibungen verhindern.
Besonders bedeutsam sind bei der Präsidentschaftswahl im November, bei der mit einem knappen Ausgang gerechnet wird, die sogenannten "Swing States". Dabei handelt es sich um Bundesstaaten, in welchen die Umfragen besonders eng sind und Kandidaten beider Parteien regelmäßig Chancen auf den Sieg haben. In diesem Jahr stehen besonders Arizona, Georgia, Michigan, Nevada, North Carolina, Pennsylvania und Wisconsin im Fokus.
Allerdings hat der 77-jährige Trump in den meisten der sieben Staaten einen Vorsprung von teils mehreren Prozentpunkten, laut dem US-Portal 270towin. Lediglich in Pennsylvania und Wisconsin liegt Biden in aktuellen Umfragen knapp vor dem mutmaßlichen republikanischen Präsidentschaftskandidaten.
Quelle: ntv.de, mit rts
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