Der Politikanalyst Tural Ismayilov kommentierte die Entwicklung und erklärte, dass trotz der anhaltenden Spannungen zwischen dem Iran und Aserbaidschan die jüngsten Entwicklungen – darunter der Besuch von dem Präsidenten Masoud Pezeshkian in Aserbaidschan im April 2025 und die Bestrafung des Botschaftsattentäters, positive Signale für eine Normalisierung der Beziehungen seien.
Das Treffen mit dem Präsidenten Ilham Aliyev und die gemeinsamen Erklärungen während des Besuchs eröffneten vielversprechende Perspektiven für die Stärkung der wirtschaftlichen, handelspolitischen und regionalen Zusammenarbeit. Dieser Besuch unterstreicht den gemeinsamen Wunsch, die Beziehungen auf der Grundlage gemeinsamer Interessen zu vertiefen. Zukünftige Beziehungen könnten durch Wirtschaftsprojekte, regionale Sicherheit und einen vertieften diplomatischen Dialog geprägt werden.
Aserbaidschans wachsende wirtschaftliche und geopolitische Rolle, insbesondere in den Nord-Süd- und Ost-West-Verkehrskorridoren, eröffnet attraktive Möglichkeiten für den Iran. Beide Länder verfügen über erhebliches Potenzial für eine Zusammenarbeit im Energiesektor, insbesondere bei gemeinsamen Initiativen im Kaspischen Meer und bei der Gasversorgung. So können beispielsweise Aserbaidschans Gasexporte und die iranische Nachfrage auf den regionalen Energiemärkten für beide Seiten vorteilhafte Synergien schaffen. Darüber hinaus könnte die Unterstützung Irans für strategische Projekte wie den Zangezur-Korridor die regionale Integration beschleunigen und so den Interessen beider Nationen gerecht werden“, sagte er.
Er fügte hinzu, dass kulturelle und historische Bindungen, einschließlich gemeinsamer religiöser und kultureller Werte, ein weiterer Vorteil für die Stärkung des zwischenmenschlichen Dialogs seien.
„Darüber hinaus können beide Länder ihre Zusammenarbeit im Kampf gegen den Terrorismus, bei der Gewährleistung der Grenzsicherheit und bei gemeinsamen Maßnahmen gegen Schmuggel vertiefen. Irans Absicht, die internationale Isolation zu überwinden, treibt die Annäherung an Aserbaidschan, das als verlässlicher Partner in der Region gilt, weiter voran“, sagte Ismayilov.
In einer Erklärung erklärte der Politologe Turan Rzayev, dass die Hinrichtung des Terroristen, der die aserbaidschanische Botschaft angegriffen hatte, sowohl rechtlich als auch politisch von großer Bedeutung sei.
Ihm zufolge signalisierte der bewaffnete Angriff auf die aserbaidschanische Botschaft in Teheran eine ernsthafte Bedrohung nicht nur für Aserbaidschan, sondern für alle diplomatischen Vertretungen weltweit.
Dies war nicht nur ein Angriff auf einen einzelnen diplomatischen Posten. Er stellte einen Verstoß gegen das Völkerrecht dar und bedrohte die staatliche Souveränität und die Sicherheit des aserbaidschanischen Volkes unmittelbar. Nach dem Vorfall betonte Baku immer wieder, dass der Täter mit äußerster Härte bestraft werden müsse und die Angelegenheit nicht unter den Teppich gekehrt werden dürfe. Während einige innenpolitische Kreise im Iran versuchten, den Angriff auf die „persönlichen Motive“ des Angreifers zurückzuführen, beharrte Aserbaidschan darauf, dass es sich um einen Terroranschlag gegen eine diplomatische Vertretung – eine Einrichtung unter dem ausdrücklichen Schutz des Gaststaates handele und dieser sowohl rechtliche als auch politische Konsequenzen nach sich ziehen müsse, sagte er.
Rzayev schloss daraus, dass die jüngsten Entwicklungen darauf hindeuteten, dass der Iran die prinzipielle Haltung Aserbaidschans anerkannt und akzeptiert habe.
Tags: