Frittenfett-Diesel HVO100 billiger als gedacht

  25 Juni 2024    Gelesen: 572
  Frittenfett-Diesel HVO100 billiger als gedacht

Seit Kurzem gibt es an einigen Tankstellen den synthetischen Diesel HVO100. Der ADAC schaut sich die Preispolitik an - und stellt fest: Die Mehrkosten für den alternativen Kraftstoff aus altem Speiseöl liegen unter der erwarteten Spanne beziehungsweise am unteren Ende.

Der aus altem Speiseöl hergestellte Dieselkraftstoff HVO100 wird kurz nach seiner Markteinführung nicht so teuer verkauft wie bislang gedacht. Einer Stichprobe des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs (ADAC) zufolge beträgt der Preisaufschlag gegenüber konventionellem Diesel 6 bis 10 Cent je Liter. Damit liegen die Mehrkosten am unteren Ende des zuvor prognostizierten Bereichs von 5 bis 20 Cent. Der alternative Kraftstoff hat eine bessere CO2-Bilanz als Mineralöl-Diesel und kann prinzipiell von den meisten herkömmlichen Dieselmotoren genutzt werden.

Der ADAC wertet die Ergebnisse der Stichprobe als gutes Zeichen, "dass die Hersteller versuchen, HVO100 möglichst günstig anzubieten". Die finanziellen Auswirkungen für die Kundschaft hält der Verein aktuell für gering; bei einem Aufpreis von 10 Cent würden die monatlichen Treibstoffkosten für einen durchschnittlichen VW-Golf-Fahrer um 5,62 Euro auf 97,87 Euro steigen.

Diesel-Kraftstoff aus Resten von Pflanzenölen

HVO100 ist ein sogenannter paraffinischer Diesel-Kraftstoff, der aus Resten von Pflanzenölen, etwa altem Frittenfett, hergestellt werden kann. Gegenüber konventionellem Diesel soll er bis zu 90 Prozent weniger CO2-Emissionen verursachen.

Kritiker weisen jedoch auf die geringe Verfügbarkeit der Grundstoffe in Deutschland hin: Altspeiseöle aus der Gastronomie beispielsweise werden schon heute komplett für die Kraftstoffproduktion verwendet. Außerdem entfaltet der Designer-Diesel seine Umweltwirkung nur, wenn bei der Herstellung strenge Maßstäbe angesetzt werden.

Der ADAC fordert die Mineralölgesellschaften daher auf, HVO hinsichtlich der Herkunft transparent zu deklarieren und die Einhaltung der Nachhaltigkeitskriterien nachvollziehbar nachzuweisen.

Quelle: ntv.de, Holger Holzer, sp-x


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