VW nimmt Top-Managern den kostenlosen Porsche weg

  30 Juni 2024    Gelesen: 229
  VW nimmt Top-Managern den kostenlosen Porsche weg

VW-Chef Blume verordnet seinem Konzern ein milliardenschweres Sparprogramm. Das trifft auch die oberste Management-Ebene. Einem Bericht zufolge fällt der Porsche als Dienstwagen für Top-Manager künftig weg. Die ersten Klagen vor dem Arbeitsgericht sollen bereits eingereicht sein.

Die Sparmaßnahmen von VW erzürnen anscheinend das eigene Top-Management. Die "Bild"-Zeitung schreibt, dass der Konzern ein Porsche-Verbot für die Mitglieder des sogenannten Top-Managementkreises (TMK) erlassen habe. Ein entsprechendes Schreiben aus der Personalleitung habe die mehr als 200 betroffenen Mitarbeiter in Wolfsburg Anfang des Jahres erreicht, heißt es.

Wehrlos möchten die Top-Manager ihre Luxuskarossen offenbar nicht hergeben: Laut "Bild" gibt es bereits einige Klagen gegen das Porsche-Verbot vor dem Arbeitsgericht in Braunschweig.

Demnach stellt VW seinen wichtigsten Managern bisher gleich zwei Dienstwagen zur Verfügung. Die Mitglieder des TMK dürfen sich fast im gesamten Konzern bedienen, also auch bei der Sportwagentochter Porsche. Aus Kostengründen fällt dieses Privileg nun weg. Lediglich Porsche-Manager selbst und die Vorstandsetage von VW dürfen dem Bericht zufolge weiter einen Porsche als Dienstwagen beantragen.

Konzernchef Oliver Blume hat VW ein milliardenschweres Sparprogramm verordnet. Allein bei der Kernmarke Volkswagen sollen die Kosten bis 2026 um zehn Milliarden Euro sinken, die Rendite soll zugleich auf 6,5 Prozent steigen. Für die gesamte Markengruppe hat sich der Konzern sogar acht Prozent vorgenommen.

Desolater Zustand

Eine Sprecherin bestätigte der "Bild"-Zeitung, dass der Porsche-Dienstwagen "im Zuge der Kostenoptimierungen" wegfallen wird. Durch das Verbot möchte der Konzern demnach jedes Jahr einen hohen Millionenbetrag einsparen. Auch, weil die Top-Manager mit ihren Sportwagen nicht immer pfleglich umgehen sollen: Aus Unternehmenskreisen heißt es, dass VW-Manager ihre teuren Dienstwagen oft in einem desolaten und wertmindernden Zustand zurückgegeben haben, wie die "Bild"schreibt.

Lieferprobleme bei einigen Audi-Motoren und ein schlechteres Geschäft mit Luxusautos hatten Volkswagen zuletzt einen Gewinneinbruch eingebrockt. Mit 4,6 Milliarden Euro lag das operative Ergebnis im ersten Quartal um ein Fünftel unter dem Niveau des Vorjahres. Nach Steuern blieb mit 3,7 Milliarden Euro gut ein Fünftel weniger in der Kasse.

Dass es nun sogar Beschwerden der Top-Manager gegen das Porsche-Verbot gibt, kann die Konzernspitze dem Bericht zufolge nicht nachvollziehen: "VW-Top-Manager, die unbedingt Porsche fahren wollen, können sich den auch privat leisten", zitiert die "Bild" einen Vorstand.

Quelle: ntv.de, chr


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