Volkswagen hatte am Donnerstag betroffenen Autobesitzern in den USA „substanzielle Entschädigungen“ zugesichert. Ein Kompromiss mit den US-Behörden sieht auch Optionen vor, den Wagen kostenlos umrüsten oder von Volkswagen zurückkaufen zu lassen. Für die „krasse Ungleichbehandlung“ deutscher Kunden sieht Hofreiter als Ursache das „Versagen der deutschen Behörden“. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) sei der „Schutzpatron der Autoindustrie“. Sein Ministerium habe „nur spät und scheibchenweise informiert“.
Dobrindt verschleppe die Aufklärung seit Monaten. „Der Minister sieht nichts, er hört nichts, er sagt nichts“, kritisierte Hofreiter, dessen Fraktion gemeinsam mit den Linken einen Untersuchungsausschuss zum Abgas-Skandal einsetzen will. Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer forderte die Bundesregierung auf, sich dafür einzusetzen, dass die deutschen Verbraucher ebenfalls eine Entschädigung von VW erhalten. „Dafür müssen Union und SPD endlich das Recht auf Sammelklagen ermöglichen, sodass Kunden ihre Forderungen gemeinsam einklagen können.“
Im Gespräch sind Musterklagen, mit denen Verbraucher ihre Schadenersatzansprüche leichter durchsetzen können. In einem Musterverfahren werden beispielhaft wichtige Fragen exemplarisch geklärt, um viele gleich gelagerte Fälle zu erleichtern. Bisher können beispielsweise Kapitalanleger solche Verfahren führen. In den USA sind sie seit Langem bekannt, was ein Grund für das konziliante Vorgehen von VW in den USA sein dürfte.
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