Hamas-Auslandschef Hanija in Teheran getötet

  31 Juli 2024    Gelesen: 597
  Hamas-Auslandschef Hanija in Teheran getötet

Der Hamas-Führer Ismail Hanija ist nach Angaben der islamistischen Terrororganisation bei einem israelischen Angriff in der iranischen Hauptstadt Teheran getötet worden. Der Hamas-Auslandschef hielt sich bei der Attacke in seiner Residenz auf, zuvor war er bei der Vereidigung des neuen iranischen Präsidenten.

Die Hamas hat gemeldet, dass Ismail Hanija, der Leiter ihres Politbüros, am frühen Mittwochmorgen in Teheran getötet wurde. Hanija sei bei einem "verräterischen zionistischen Angriff auf seine Residenz in Teheran" getötet worden, nachdem er an der Vereidigungszeremonie des neuen iranischen Präsidenten Massud Peseschkian teilgenommen hatte, teilte die Terrororganisation mit. Die iranischen Revolutionsgarden berichteten ebenfalls von der Tötung. Eine Bestätigung von israelischer Seite gibt es bislang nicht.

Nach Angaben der iranischen Revolutionsgarden kam außer Hanija auch einer seiner Leibwächter ums Leben. Ursache und Ausmaß des Vorfalls würden untersucht, die Ergebnisse würden später bekannt gegeben, teilte Irans Elitestreitmacht am frühen Morgen mit.

Als politischer Führer der Organisation war Hanijas Bedeutung innerhalb der Hamas-Strukturen in erster Linie symbolisch. Die wirkliche Macht liegt nach Ansicht von Analysten nach wie vor bei den im Gazastreifen ansässigen militärischen Führern der Organisation, Yahya Sinwar und Mohammed Deif.

Moussa Abu Marzouk, ein wichtiges Mitglied des Politbüros der Hamas, bezeichnete die "Ermordung" Hanijas als "feigen Akt, der nicht ohne Reaktion bleiben wird". Zunächst hatten die iranischen Revolutionsgarden den Tod von Hanija gemeldet. Bei dem Angriff seien er und einer seiner Leibwächter getötet worden.

Die Nachricht von Hanijas Tötung folgte wenige Stunden nach einem israelischen Luftangriff auf einen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut. Dabei wurde nach Angaben der israelischen Armee Fuad Schukr getötet, ein ranghoher Kommandeur der Schiitenmiliz Hisbollah. Die Hisbollah ist mit der Hamas im Gazastreifen verbündet, beide sind wiederum verbündet mit Israels Erzfeind Iran. Seit dem Terrorüberfall der Hamas und anderer Gruppen auf Israel am 7. Oktober greift die Hisbollah aus Solidarität mit der Hamas Ziele im Norden Israels an. Ihre Angriffe will sie erst einstellen, wenn es in Gaza zu einem Waffenstillstand kommt.

Quelle: ntv.de, ino/jog/dpa


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