Die syrischen und arabischen Kämpfer im Norden Syriens erwiesen sich als besonders schlagkräftig gegen die Dschihadisten erwiesen: Sie bescherten dem IS eine Reihe von schmerzhaften Niederlagen und eroberten die Kontrolle über große Teile der syrisch-türkischen Grenze. Unterstützt werden sie aus der Luft von US-Kampfjets.
"Die schwierige Lage, in der sich unser Land Syrien befindet, ... macht eine vereinte, nationale militärische und politische Kraft für alle Syrer notwendig - Kurden, Araber, Syrische Aramäer und andere Gruppen", hieß es in ihrer gemeinsamen Erklärung.
Neues Bündnis bekennt sich zum Vielvölkerstaat
Syrien ist ein Vielvölkerstaat: Syrer haben viele verschiedene ethnische und konfessionelle Hintergründe. Das neue Bündnis der "Demokratischen Kräfte Syriens" bekennt sich klar dazu.
Die Erklärung kommt auch einer Kampfansage an den IS gleich, aber auch an andere radikalislamistische syrische Rebellenmilizen, die Diversität ablehnen. Statt einer Gleichberechtigung der unterschiedlichen Gruppen Syriens wollen die Radikalen eine erzkonservativ-sunnitische Einheitskultur durchsetzen im Zweifelsfall mit Gewalt.
Beteiligt an dem Bündnis sind vor allem diese drei Gruppen:
Volksverteidigungseinheiten (YPG): Sie sind der syrische Ableger der türkisch-kurdischen Arbeiterorganisation PKK. Die Miliz wird autoritär geführt. In den von ihr beherrschten Gebieten in Syrien herrschen derzeit jedoch tatsächlich am ehesten demokratische Strukturen. Sie setzt sich für Frauenrechte und Religionsfreiheit ein und fordert mehr Autonomie innerhalb eines syrischen Nationalstaats. Die Zahl ihrer Kämpfer in Nordsyrien wird auf mindestens 20.000 geschätzt.
Armee der Revolutionäre: Sie sind eine der sogenannten moderaten Rebellengruppen aus Nordsyrien und zählen sich zur "Freien Syrischen Armee", einem Dachverband der Moderaten. Die Zahl ihrer Kämpfer wird auf mehrere tausend geschätzt.
Assyrische Miliz: Mehrere hundert syrische Christen aus dem Norden des Landes haben sich bewaffnet und zu einer eigenen Gruppe zusammengeschlossen, die sich zu dem neuen Bündnis bekennt. Ihr Ziel ist es, ihre Dörfer gegen die Dschihadisten zu verteidigen.
Die USA wollen dem neuen Bündnis mehr helfen
Die USA überlegen derzeit, ihre Unterstützung für das Bündnis auszuweiten. Im Gespräch sind Waffenlieferungen an die neu ausgerufene Allianz. So soll der Druck auf den IS in Syrien erhöht werden.
Bisher hat sich die US-Regierung mit ihrer Hilfe zurückgehalten. Denn mehrere mit den USA verbündete Regierungen betrachten die YPG skeptisch bis feindlich: Die PKK, ihre Mutterorganisation, steht noch immer auf der Liste der Terrororganisationen mehrerer europäischer Länder wegen ihrer Anschläge auf türkische militärische und zivile Ziele in den achtziger und neunziger Jahren. Der Krieg zwischen der Türkei und der PKK ist im Juli wieder aufgeflammt
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