Test deutscher Rakete endet mit gigantischer Explosion

  20 Auqust 2024    Gelesen: 878
  Test deutscher Rakete endet mit gigantischer Explosion

Deutsche Startups liefern sich ein Wettrennen um den Start sogenannter Microlauncher, Raketen für den kommerziellen Transport kleinerer Satelliten. Die Rocket Factory Augsburg erleidet bei einem Test ihres Modells einen spektakulären Rückschlag.

In wenigen Wochen schon sollte die RFA One, die Trägerrakete des deutschen Startups Rocket Factory Augsburg (RFA), zu ihrem ersten Flug abheben. Eine gewaltige Explosion dürfte diesen Plan allerdings vorerst zunichtegemacht haben. Bei einem "Hot Fire Test" am Montag ist die Grundstufe der Rakete mit den Triebwerken in Schottland in Flammen aufgegangen. Bei diesem Test wird der Antrieb gezündet, um Komponenten zu prüfen und Daten zu sammeln, ohne dass die Rakete abhebt. Auf einem Video ist zu sehen, wie plötzlich seitlich aus dem Raketenrumpf ein Flammenstrahl austritt und schließlich die gesamte Startrampe in einen riesigen Feuerball eingehüllt wird. Als sich die Flammen und der Rauch verziehen, ist von der Raketenstufe nichts mehr zu sehen.

In einem Statement spricht RFA von einer "Anomalie" bei dem Test, die zum Verlust der Stufe geführt habe. Immerhin: Die Startrampe sei "gerettet und gesichert" worden. Niemand sei verletzt worden. Aufgeben wollen die Augsburger Raketenbauer trotz des Fehlschlags nicht. Man wolle die "reguläre Arbeit" so schnell wie möglich fortsetzen. Einen neuen Zeitplan für den ersten Start der RFA One gibt es allerdings noch nicht. "Wir werden uns Zeit nehmen, die Situation zu analysieren und zu bewerten", heißt es weiter.

Das Startup RFA ist eine Ausgründung des Bremer Raumfahrtkonzerns OHB, der vor allem für den Bau von Satelliten und als Zulieferer unter anderem für die NASA und das europäische Ariane-Raketenprogramm bekannt ist. Ziel von RFA ist es, mit der eigenen Rakete kleinere Satelliten mit einem Gewicht von bis zu 1,6 Tonnen ins All zu bringen. Hauptsitz des Unternehmens ist Augsburg. Starten sollen die Raketen des Unternehmens künftig vom neuen Weltraumbahnhof Saxavord an der Nordspitze der zu Schottland gehörenden Shetland-Inseln. Dort werden sie auch getestet.

Neben RFA arbeiten auch andere deutsche Startups an sogenannten Microlaunchern, also Trägerraketen für kleinere Satelliten. Im vergangenen Mai hob erstmals das Modell SR75 des Unternehmens HyImpulse aus Baden-Württemberg zu einem Testflug von einem Startplatz in Australien ab. Mitbewerber Isar Aerospace plant ebenfalls noch in diesem Jahr nach mehreren Verzögerungen einen ersten Start seiner "Spectrum"-Rakete noch in diesem Jahr von Norwegen aus.

Quelle: ntv.de, mbo


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