EZB-Chefin Lagarde sorgt sich ums Wirtschaftswachstum

  12 September 2024    Gelesen: 621
  EZB-Chefin Lagarde sorgt sich ums Wirtschaftswachstum

Nach der Verkündung von Zinssenkungen durch die EZB meldet sich Präsidentin Christine Lagarde zu Wort. Was weitere Schritte angeht, will sie sich nicht in die Karten schauen lassen. Sie geht vorerst von einer steigenden Inflation aus und mahnt angesichts von Wachstumsrisiken.

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) sieht nach den Worten von EZB-Präsidentin Christine Lagarde weiterhin das Risiko, dass das Wirtschaftswachstum schwächer als erwartet ausfällt. "Die Wachstumsrisiken sind abwärts gerichtet", sagte Lagarde in der Pressekonferenz nach der EZB-Ratssitzung. Der volkswirtschaftliche Stab der EZB hatte zuvor seine Wachstumsprognosen für 2024 und 2025 leicht nach unten korrigiert.

"Wir erwarten, dass sich die Erholung mit der Zeit verstärken wird", sagte Lagarde. Die Inflation dürfte Ende dieses Jahres steigen, aber in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres wieder sinken.

Zuvor hatte der EZB-Rat beschlossen, seinen Einlagensatz um 25 Basispunkte auf 3,5 Prozent zu senken. Aussagen zum weiteren Zinskurs machte er nicht. Vielmehr betonte das Gremium, dass die Geldpolitik weiterhin datenabhängig sei und von Sitzung zu Sitzung bestimmt werde. Der Rat will die Geldpolitik lange genug restriktiv halten, damit das Inflationsziel von 2 Prozent rechtzeitig erreicht wird.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte die Zinssenkung einstimmig beschlossen, sagte Lagarde. Die Französin ließ sich auch nicht in die Karten schauen, wie es mit der Geldpolitik weitergehe und ob es bald eine weitere Zinssenkung geben werde. "Wir entscheiden von Sitzung zu Sitzung." Man sei nicht vorfestgelegt - weder in Bezug auf den Zeitpunkt noch auf den Umfang eines nächsten Zinsschrittes. Dies hänge von den Konjunkturdaten ab.

Keine Bewertung zu Commerzbank und Unicredit

Zu einer konkreten Bewertung der möglichen Übernahme der Commerzbank durch die italienische Unicredit enthielt sich Lagarde. "Typischerweise äußern wir uns nicht zu einzelnen Instituten." Mancher habe auf grenzüberschreitende Fusionen gehofft. "Es wird sehr interessant sein, zu sehen, wie sich dieser Prozess in den kommenden Wochen entwickeln wird."

Es gebe ein klares Verfahren, das die Euro-Bankenaufsicht SSM einbeziehe, wenn bestimmte Schwellenwerte des Aktienbesitzes überschritten würden. Die Behörde müsse konsultiert werden und die Genehmigung erteilen. Sie werde das in voller Unabhängigkeit tun, sagte Lagarde.

Quelle: ntv.de, rog/rts/DJ


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