Israel schickt zusätzliche Truppen an die Grenze zum Libanon

  25 September 2024    Gelesen: 696
  Israel schickt zusätzliche Truppen an die Grenze zum Libanon

Neben seinen Luftangriffen auf die Stellungen der Hisbollah verlegt Israel nun auch Bodentruppen. Zwei Reservebrigaden sollen für "operative Einsätze im nördlichen Bereich" herangezogen werden. Das nährt Befürchtungen hinsichtlich einer drohenden Offensive am Boden.

Im Kampf gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon mobilisiert die israelische Armee zwei weitere Reservebrigaden. Ziel seien "operative Einsätze im nördlichen Bereich", teilte die Armee mit. Der für den Nordabschnitt Israels zuständige Kommandeur, Ori Gordin, sagte zudem, Israel müsse für ein Bodenmanöver bereit sein.

Dies wurde als Hinweis für ein möglicherweise bevorstehende Bodenoffensive im Libanon gedeutet. Aus Hisbollah-Kreisen hieß es dazu, die Kämpfer der Miliz seien "bereit, sich jeglicher möglichen Bodeninvasion entgegenzustellen".

Der israelische Kommandeur Gordin sagte: "Wir sind in eine neue Phase in dem Einsatz eingetreten." Der Kampf gegen die Hisbollah habe mit einem erheblichen Schlag gegen die Feuerkraft sowie die Führungsriege der Miliz begonnen. Israel müsse "die Sicherheitssituation verändern, und wir müssen vollkommen bereit für Manöver und Aktionen sein".

UN: 90.000 Menschen durch Angriffe vertrieben

Die israelische Luftwaffe setzte derweil ihre Angriffe auf Stellungen der Hisbollah weiter fort. Die intensiven Bombardierungen seit dem Wochenende mit Hunderten Toten trafen vor allem den Süden des Libanons, aber auch die Bekaa-Ebene im Osten. Die libanesischen Behörden berichteten von 23 weiteren Todesopfern und rund 100 weiteren Verletzten.

Israel hat über internationale Vermittler wiederholt den Rückzug der schwerbewaffneten Schiitenmiliz, die unter anderem von Deutschland und den USA als Terrororganisation eingestuft wird, von der libanesisch-israelischen Grenze gefordert. Israels offiziell erklärtes Ziel seiner Angriffe im Libanon ist eine sichere Rückkehr von rund 60.000 geflohenen Bewohnern Nordisraels in ihre Heimat.

Durch die israelischen Angriffe im Libanon sind nach UN-Angaben in den vergangenen fünf Tagen mehr als 90.000 Menschen vertrieben worden. Wie das Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten mitteilte, stieg damit die Zahl der Vertriebenen im Libanon seit Beginn des Gaza-Krieges vor einem Jahr auf rund 200.000.

Quelle: ntv.de, lme/dpa/AFP


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