Macron und Netanjahu setzen Streit telefonisch fort

  07 Oktober 2024    Gelesen: 49
  Macron und Netanjahu setzen Streit telefonisch fort

Kaum ein westlicher Politiker findet derart deutliche Worte gegenüber Israels Vorgehen im Nahen Osten, wie Macron. Er fordert ein Ende der Waffenlieferungen. Israels Premier Netanjahu spricht von einer Schande. Nun telefonieren beide. Aus der Welt scheint der Streit damit nicht.

Nach Ärger über eine Forderung nach einem Stopp von Waffenlieferungen haben der französische Präsident Emmanuel Macron und der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sich in einem Telefonat ausgetauscht. Wie der französische Präsidentenpalast mitteilte, bekräftigte Macron in dem offenen und respektvollen Gespräch, dass Frankreichs Engagement für die Sicherheit Israels unerschütterlich sei. Gleichzeitig habe er auch seine Überzeugung geäußert, dass die Zeit für eine Waffenruhe gekommen sei.

Macron hatte am Samstag ein Waffenembargo gegen Israel für die Kämpfe im Gazastreifen gefordert. Netanjahu reagierte darauf erbost.

Wie der Präsidentenpalast weiter mitteilte, erinnerte Macron Netanjahu an die Mobilisierung französischer Militärressourcen zur Verteidigung Israels während der Angriffe des Iran in den letzten Monaten. Er habe weiter hervorgehoben, dass Israel, wie jedes andere Land, das Recht habe, sich gegen Terrorismus zu verteidigen. Die Angriffe auf Israel und seine Bürger müssten aufhören, sei es durch den Iran oder seine Hilfstruppen in der Region. Gleichzeitig habe Macron erklärt, dass Waffenlieferungen, die Verlängerung des Krieges in Gaza und seine Ausweitung auf den Libanon nicht die Sicherheit schaffen könnten, die die Israelis und alle in der Region erwarteten. Netanjahu hingegen bekräftigte, dass Israel von seinen Freunden Unterstützung erwarte und keine Beschränkungen, die die iranische Achse des Bösen nur stärken würden.

Der Präsident der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft, Nazih Musharbash, bezeichnete die Forderung von Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron nach einem Lieferstopp für Waffen an Israel als einen "überfälligen Schritt zur Beendigung von Krieg und Gewalt". "Auch von der Bundesregierung und den USA erwarte ich einen ähnlichen Entschluss", sagte Musharbash der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Nur dadurch werde Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu dazu veranlasst, "diplomatische Wege und Gespräche für einen umfassenden Frieden statt Kriegsführung zu verfolgen".

Quelle: ntv.de, als/dpa


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