Kennen Sie noch den Tiguan Allspace? Richtig, das war einfach der ganz gewöhnliche Tiguan - bloß mit längerem Radstand, fertig. Aber nun scheint den Volkswagen-Oberen der Gedanke zu profan, einfach bloß eine weitere Variante einer bestehenden Modellreihe anzubieten. Und andere Märkte schätzen eigene Modelle vielleicht auch ein bisschen mehr als der deutsche. Aus Tiguan Allspace wird also Tayron - ungeachtet der Schwierigkeiten, die so ein neuer Name eben mit sich bringt (beispielsweise der Aufwand, die Bezeichnung erst einmal bekannt zu machen). Wobei der Tayron natürlich anders aussieht als der aktuelle Tiguan und demnach als neues Auto auszumachen ist.
Allerdings braucht es dafür schon ein sehr geschultes Auge, denn die Änderungen fallen wirklich marginal aus. Ganz leichte Retuschen an den Leuchteinheiten vorn und hinten machen eigentlich noch kein anderes Modell aus, wenn man ehrlich ist. Relativ einfach aber lässt sich der Tayron aus der Seitenperspektive identifizieren. Wem die besonders langen Türen nicht auffallen, erkennt aber womöglich die betont kantigen Radhäuser (beim Tiguan sind sie rund). Dieser Stil verleiht dem Wolfsburger einen leicht offroadigen Touch.
Der Tayron ist enorm geräumig
Das kann allerdings fast nur ein Marketing-Gag sein, denn in erster Linie bietet der Tayron einen geräumigeren Innenraum. Vor allem in der zweiten Reihe dürfte es sich ziemlich luftig reisen, wie man schon an den zum jetzigen Zeitpunkt bloß statisch verfügbaren Exemplaren erkennen kann. Volkswagen lädt zum fröhlichen Einsteigen und Ausprobieren ein. Und was der Tayron so an Beinfreiheit bietet, beeindruckt durchaus. Braucht man also überhaupt noch einen Touareg?
Na ja, innen ist der Tayron schon ganz schön schick, lässt auch Infotainment-Junkies keineswegs im Regen stehen mit massenhaft Display. Es gibt ein ziemlich ausladendes Kombiinstrument, bestehend aus reiner Anzeigefläche, den ziemlich großen zentralen Touchscreen (32 Zentimeter Diagonale) sowie ein Head-up-Display. Und auch Finish sowie die Materialien müssen sich nicht verstecken. Die Architekten setzen sogar offenporiges Echtholz ein. Wie schnieke. Außerdem gewinnt das Ambiente durch ausgeklügelte LED-Illumination (hintergrundbeleuchtete Dekors) an Klasse.
Bei den Antrieben bleibt es bei Brot und Butter
Seine Brot- und Butter-Seite kehrt der Tayron allerdings antriebsseitig heraus. Hier bleibt es bei bodenständigen Vierzylindern mit mehr oder weniger stark elektrifizierten Anteilen. Die Basis bildet der leicht elektrifizierte Benziner mit 150 PS und 1,5 Litern Hubraum. Darüber hinaus stehen zwei Vierzylinder-Diesel mit zwei Litern Hubraum (bis zu 193 PS) zur Verfügung sowie die beiden aus Passat wie Tiguan bekannten Plug-in-Hybride mit 204 respektive 272 PS Systemleistung und knapp 20 kWh Akkukapazität. Damit sind über 100 Kilometer rein elektrische Fahrt möglich. Außerdem lässt sich die Batterie analog zu den anderen Volkswagen-Plug-in-Hybriden mit bis zu 50 kW (Gleichstrom) laden.
Mit einer Länge von 4,79 Metern und einem im Vergleich zum Tiguan um elf Zentimeter auf 2,79 Meter verlängerten Radstand ist der neue Tayron ein ziemlich stattliches Auto. Und daraus resultiert freilich auch entsprechende Praktikabilität. So beträgt das Kofferraumvolumen über 2000 Liter. Spannend ist aber ein anderer Wert: Steht die Rücksitzlehne der mittleren Bank (der Tayron wird auf Wunsch zum Siebensitzer), kann immer noch Gepäck im Äquivalent von 885 Litern eingepackt werden. Somit sollte der ausgedehnte Urlaub mit voller Besatzung zumindest nicht an der Mitnahme von ausreichend Gepäck scheitern. Und eine verschiebbare Rückbank erhöht zudem die Flexibilität.
Außerdem lassen sich mit dem optional als Allradler um die Ecke fahrenden Tayron bis zu 2,5 Tonnen ziehen. Wie bequem der große Volkswagen mit optionaler Dämpferverstellung und Massagesitzen in der Praxis wird, muss zu einem späteren Zeitpunkt herausgefunden werden.
Zum Abschluss sei noch gesagt, dass die neumodischen Gimmicks ohne Frage auch das jüngste Volkswagen-Mitglied zieren. Da wäre neben der beleuchteten Querspange im Heckbereich auch ein rot beleuchtetes VW-Emblem. Selbiges präsentiert sich vorn in weißer Illumination. Der Tayron startet zu Preisen ab 45.475 Euro und ist nicht zu verwechseln mit dem ab 2018 angebotenen deutlich kleineren Tayron für den chinesischen Markt. Das neue Modell kann ab sofort bestellt werden.
Quelle: ntv.de
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