Experten warnen eindringlich vor Antibiotikaresistenzen

  17 Oktober 2024    Gelesen: 593
  Experten warnen eindringlich vor Antibiotikaresistenzen

Zunehmend warnen Experten vor der Ausbreitung resistenter Bakterien. Es werden nur noch wenige neue Antibiotika zugelassen. Ein Problem ist, dass sich die Produktion der Arzneimittel für Pharmakonzerne nicht mehr rechnet. Die Bundesregierung muss dringend handeln, sagen Experten.

Die Ausbreitung von Resistenzen gegen Arzneimittel sorgt bei Experten für Alarmstimmung. "Wir sind gerade dabei, die Errungenschaften der modernen Medizin wieder zu verlieren und in die Zeit vor der Entdeckung von Penicillin zurückzufallen", sagt der Präsident der Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Infektionstherapie (PEG), Mathias Pletz, in Weimar.

Die Wirksamkeit von Antibiotika sei zunehmend gefährdet. Daher brauche es dringend einen zurückhaltenden Einsatz von Antibiotika und auch fortlaufend neue, resistenzbrechende Mittel. Alleine in der Europäischen Union sterben nach Angaben der EU-Gesundheitsbehörde ECDC jährlich 35.000 Menschen an Infektionen durch antibiotikaresistente Erreger.

Wenn Antibiotika eingesetzt werden, töten sie laut Robert Koch-Institut nicht alle Bakterien - die resistenten überleben und vermehren sich weiter. Die Entstehung von Resistenzen könne nicht verhindert, sondern nur verlangsamt werden, hieß es.

Nach Angaben der PEG wurden seit 2017 nur zwölf neue Antibiotika zugelassen. Zehn davon gehörten zu Klassen, gegen die sich bereits Resistenzmechanismen gebildet hätten. Das Problem sei, dass Pharmaunternehmen mehr und mehr die Produktion von Antibiotika aufgäben, weil sie sich nicht rechne. Es brauche daher dringend wirtschaftliche Anreize von der Bundesregierung.

Quelle: ntv.de, gri/dpa


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