Apple verkauft erstmals weniger iPhones

  27 April 2016    Gelesen: 889
Apple verkauft erstmals weniger iPhones
Sinkende Verkaufszahlen und weniger Umsatz: Apple blieb im vergangenen Quartal hinter den Erwartungen von Analysten zurück. Die Aktie verlor zeitweise sieben Prozent.
Seit Apple 2007 das iPhone einführte, verkaufte es mehr und mehr Smartphones. Dieser Trend endet im zweiten Geschäftsquartal 2016. In diesem Zeitraum verkaufte Apple nach eigenen Angaben 51,2 Millionen iPhones. Das sind zehn Millionen weniger als vor einem Jahr. Auch die Erlöse des Unternehmens gingen zurück auf 50,6 Milliarden Dollar, 13 Prozent weniger als im Vorjahr.

Apple prognostiziert, dass die Umsätze auch im kommenden Quartal zurückgehen werden – auf 41 Milliarden Dollar. Die Aktie des Technologiekonzerns verlor etwa fünf Prozent, unmittelbar nachdem die Zahlen bekanntgegeben worden waren.

Das war bereits erwartet worden, aber Analysten hatten mit einem höheren Wert gerechnet. Auch die Prognose für das laufende Quartal fiel unter ihren Erwartungen aus. Die Aktie verlor nachbörslich zeitweise rund sieben Prozent. Sie stand in den vergangenen Monaten bereits unter Druck.

Die Ausschüttungen an die Anleger werden nun um weitere 50 Milliarden Dollar erhöht. Damit summieren sie sich auf 250 Milliarden Dollar.

Das 2007 gestartete iPhone hat das Wachstum von Apple befeuert und ist das mit Abstand wichtigste Produkt des Konzerns. Es bringt rund zwei Drittel der Umsätze ein. Der Konzern nannte als einen Grund für den Rückgang die schwache Konjunktur in vielen Regionen - und unter anderem in China. Zugleich erfasst die Smartphone-Revolution immer mehr Entwicklungs- und Schwellenländer, in denen zunächst günstigere Geräte gefragt sind.

Apple verzichtet aber auf niedrigpreisige Modelle im Angebot und wartet stattdessen darauf, dass mehr Menschen in den neuen Märkten genug Geld haben, sich ein iPhone zu kaufen. Diese Rechnung ging in China bisher auf. Der Kurs sichert die hohen Milliarden-Gewinne, drückt aber zugleich auch den Marktanteil. Seit März versucht Apple, mit dem iPhone SE gegenzusteuern – dem ersten etwas günstigeren Modell, das in kleinerem Format einen Großteil der Funktionen der aktuellen Spitzengeräte enthält.

Vor einem Jahr war auch die aufgestaute Nachfrage nach dem iPhone 6 mit seinem größeren Display aus dem Weihnachtsgeschäft 2014 noch so groß, dass sie ins erste Quartal 2015 hineinreichte. Die iPhone-Verkäufe sprangen damals um 40 Prozent auf 61,2 Millionen Geräte hoch.

Die schon seit einiger Zeit schrumpfenden Verkäufe der iPad-Tablets sanken um fast ein Fünftel auf 10,2 Millionen Geräte. Bei den Macs gab es einen Rückgang von zwölf Prozent auf gut vier Millionen verkaufte Computer. Damit konnte Apple erstmals seit langem nicht besser abschneiden als der chronisch schwache PC-Markt. Der Branchen-Absatz war laut Marktforschern um rund ein Zehntel gesunken.

Der Streaming-Dienst Apple Music habe inzwischen die Marke von 13 Millionen zahlenden Abo-Kunden überschritten, sagte Konzernchef Tim Cook.

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