Studie: Hamas manipuliert Totenzahlen im Gazastreifen

  16 Dezember 2024    Gelesen: 209
  Studie: Hamas manipuliert Totenzahlen im Gazastreifen

Die Totenzahlen im Gazastreifen sind ein hochemotionales Thema. Viele schenken den Angaben aus dem von der Hamas geführten Gesundheitsministerium Glauben. Eine Untersuchung legt nun nahe, dass die Terror-Miliz massiv manipuliert, um die Weltöffentlichkeit zu beeinflussen.

Die Zahl der Toten im Krieg im Gazastreifen nach dem Angriff der Hamas auf Israel liegt laut dem von der Terror-Miliz geführten Gesundheitseitsministerium mittlerweile angeblich bei mehr als 45.000. Schon kurz nach Beginn von Israels Gegenschlag gab es jedoch erhebliche Zweifel, ob die von dort genannten Zahlen stimmen. Eine neue Untersuchung der Henry Jackson Society sieht umfangreiche Manipulationen durch die Hamas.

So seien Männer als Frauen gelistet worden, um die Zahl der weiblichen Todesopfer zu erhöhen. Damit unterstütze die Hamas ihre Erzählung, "dass insbesondere Frauen und Kinder die Hauptlast des Konflikts tragen, was möglicherweise die internationale Stimmung und Berichterstattung beeinflusst", heißt es von der britischen Denkfabrik.

Es seien "erhebliche Diskrepanzen" aufgedeckt worden, bei denen erwachsene Todesopfer als Kinder umklassifiziert worden seien. "Beispielsweise wurde ein 22-Jähriger als Vierjähriger und ein 31-Jähriger als Säugling angegeben." So würde die Hamas das Thema weiter stark emotionalisieren. "Die Fehldarstellungen deuten auf eine bewusste Absicht hin, den Konflikt als unverhältnismäßig kinderfeindlich darzustellen."

Ein weiterer Punkt, den die Henry Jackson Society aufführt: unverhältnismäßige Todesfälle von Männern im kampffähigen Alter. "Die Datenanalyse zeigt, dass die meisten Todesopfer Männer im Alter von 15 bis 45 Jahren sind, was den Behauptungen widerspricht, dass vor allem Zivilisten betroffen seien." Das Gesundheitsministerium hatte einst behauptet, mehr als die Hälfte der Toten seien Frauen und Kinder.

Natürliche Todesfälle als Kriegsopfer dargestellt

Die Hamas bezieht laut der Untersuchung zudem natürliche Todesfälle in ihre Berichte ein, um die Zahl der Toten zu erhöhen. So seien Fälle von Krebspatienten, die zuvor zur Behandlung registriert waren, in Kriegsopferlisten erschienen.

"Trotz der üblichen jährlichen Rate von 5.000 natürlichen Todesfällen in Gaza gibt es in den Todesfallzahlen keine Berücksichtigung solcher Zahlen. Diese Auslassung wirft Bedenken auf, dass natürliche Todesfälle sowie durch interne Gewalt oder fehlgeleitete Raketen verursachte Todesfälle in die Kriegsopferzahlen aufgenommen werden", schreibt Autor Andrew Fox.

Dass die Hamas in ihren Totenzahlen nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten unterscheidet, ist schon länger bekannt. Die Henry Jackson Society wirft Medien vor, dies in der Berichterstattung meistens nicht zu erwähnen. "Diese Auslassung schafft eine verzerrte Darstellung, die alle Opfer als Zivilisten darstellt und so die öffentliche Meinung und internationale Politik auf Grundlage unvollständiger oder manipulierter Daten beeinflusst."

Der palästinensische Diplomat Husam Zomlot verwies laut dem "Telegraph" darauf, dass UN und WHO die Zahlen des Gesundheitsministeriums für zuverlässig halten und auch bereits vermutet haben, diese seien sogar eher zu niedrig geschätzt. Man wisse nicht, wie viele Menschen noch immer unter Trümmern begraben seien oder indirekt durch "Israels gezielte Angriffe auf die Gesundheitsversorgung", Hungersnot und Zerstörung der Infrastruktur gestorben seien. Eine unabhängige Überprüfung der Zahlen ist kaum möglich, da Israel internationalen Journalisten keinen Zugang in das Kriegsgebiet erlaubt.

Israel hat die Zahl der getöteten Hamas-Kämpfer in der Vergangenheit auf mehr als 17.000 beziffert, ohne dies zu belegen. Der Terror-Miliz wird immer wieder vorgeworfen, gezielt in zivilen Gebieten zu operieren und die Bevölkerung des Gazastreifens als Schutzschild zu missbrauchen.

Der Gaza-Krieg begann am 7. Oktober 2023 mit einem Terrorangriff der Hamas auf den Süden Israels, bei dem Kämpfer etwa 1200 Menschen töteten und rund 250 weitere als Geiseln verschleppten. Israel reagierte mit Bombardements und marschierte in den Gazastreifen ein.

Quelle: ntv.de, rog


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