Die ukrainischen Streitkräfte haben erstmals unbemannte Boote als Startplattform für Drohnenangriffe gegen Russland eingesetzt. "Nur eine Woche, nachdem ukrainische Seedrohnen mit dem erfolgreichen Abschuss russischer Hubschrauber in die Geschichte eingingen, gibt es eine weitere historische Premiere: Unsere einheimischen Marinedrohnen starten jetzt ihre eigenen FPV-Drohnen und zerstören damit die russischen Luftabwehrsysteme", vermeldete das staatliche ukrainische Zentrum für strategische Kommunikation auf Bluesky.

Die Drohnen-Boote im Schwarzen Meer wurden nach ukrainischen Angaben dafür genutzt, um mehrere FPV-Drohnen in Position zu bringen. Diese attackierten dann von ihrer maritimen Basis aus startend verschiedene russische Flugabwehrsysteme. Die russischen Luftraumabsicherungen waren alle im von Moskaus Truppen besetzten Süden der Ukraine - in der ukrainischen Region Cherson - stationiert.

Darunter sollen sich unter anderem zwei Systeme vom Typ Pantsir-S1 befunden haben - ein Luftverteidigungssystem mit vergleichsweise kurzer Reichweite. Auch ein Flugabwehrraketensystem vom Typ Osa geriet ins Visier der ukrainischen Streitkräfte. Wie stark die Systeme beschädigt oder ob diese sogar zerstört wurden, geht aus dem von der Ukraine publizierten Material nicht hervor.

Auch Helikopter mit Seedrohne attackiert

Vonseiten russischer Kriegsblogger wurde der Einsatz von FPV-Drohnen, die vom Meer aus starten, bestätigt. Von ukrainischer Seite gab es bisher keine expliziten Angaben, welche Art von unbemannten Booten und welcher Typ FPV-Drohne zum Einsatz bei Angriffen dieser Art kommt. Das von ukrainischer Seite zum Angriff veröffentlichte Material legt jedoch nahe, dass es sich bei den maritimen Drohnen um "Magura V5" handelt.

Die 5,5 Meter lange "Magura V5" hat nach ukrainischen Angaben eine Reichweite von mehr als 800 Kilometern und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 80 Kilometern pro Stunde. In der Vergangenheit hatte die Ukraine mit der Drohne bereits verschiedene Schiffe der russischen Schwarzmeerflotte beschädigt oder sogar versenkt.

Erst Ende Dezember hatte der ukrainische Geheimdienst HUR eine neue Angriffstaktik mit Seedrohnen öffentlich gemacht. Nach Angaben des HUR soll eine ukrainische Spezialeinheit zum ersten Mal in der Geschichte mithilfe einer mit Waffen ausgerüsteten Marineangriffsdrohne "Magura V5" ein Luftziel zerstört haben. Demnach soll der russische Mi-8-Hubschrauber durch den Einsatz von R-73-Raketen zerstört worden sein.

Quelle: ntv.de, lme

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