Der deutsche Nutzfahrzeughersteller Daimler hat sich den bislang größten Auftrag für Elektro-Lkw in seiner Firmengeschichte gesichert. Amazon bestellte 200 schwere Lastwagen vom Typ Mercedes-Benz eActros 600 für den europäischen Güterverkehr. Über den Kaufpreis wurde nichts bekannt.

Die Fahrzeuge sollen noch in diesem Jahr eingesetzt werden, teilte der Online-Riese mit. Demnach sollen über 140 in Großbritannien fahren, in Deutschland gut 50. Bisher sind - seit dem Jahreswechsel - bei Amazon in Europa 38 Elektro-Lkw im Einsatz. Die 40-Tonner sollen im Mittelstreckennetz zwischen den Logistikzentren, Sortierzentren und Zustellbasen eingesetzt werden.

"Das ist ein wichtiger Meilenstein für uns", sagte Andreas Marschner, Vizepräsident von Amazon Worldwide Operations Sustainability. "Die Dekarbonisierung des Schwerlastverkehrs ist der schwierigste Teil des Transportwesens." Der Onlinehändler will bis 2040 CO2-neutral werden.

Aktie legt zu

In Europa will Amazon nach früheren Unternehmensangaben über mehrere Jahre eine Milliarde Euro in die Elektrifizierung seines Transportnetzwerks investieren. Im vergangenen Jahr hatte Amazon die Zahl seiner elektrischen Lieferautos in Deutschland auf gut 600 verdoppelt, diese werden vom US-Unternehmen Rivian hergestellt. In den fünf Großstädten Berlin, Hamburg, München, Köln und Frankfurt lässt Amazon Pakete mittlerweile auch mit elektrischen Lastenfahrrädern ausliefern.

Der eActros 600 hat eine Reichweite von 500 Kilometern und ist damit laut Marschner gut für das Liefernetzwerk von Amazon geeignet. Um den Einsatz der Lkw zu unterstützen, baut Amazon an seinen Standorten ein Netz von 360-Kilowatt-Schnellladestationen auf. Diese können einen Lkw in weniger als einer Stunde von 20 auf 80 Prozent aufladen, "was auch mit den gesetzlich vorgeschriebenen Pausen der Fahrer vereinbar ist", so Marschner.

Der bislang größte Auftrag für Elektro-Lkw in seiner Firmengeschichte treibt die Aktien von Daimler Truck in die Höhe. Sie gewinnen 2 Prozent und setzen sich damit an die Spitze im deutschen Leitindex DAX.

Quelle: ntv.de, jga/dpa/rts

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