Rettungshelfer berichten von mindestens 30 Menschen, die bei der Attacke auf das Al-Kuds-Krankenhaus in der Nacht zum Donnerstag trotz geltender Waffenruhe getötet wurden. Syrische Menschenrechtsgruppen und die USA machten Regierungstruppen dafür verantwortlich.
Ban klagte, es habe in Syrien unlängst wieder "blindwütige Bombardierungen durch Kräfte der Regierung und der Opposition" gegeben. Er rief die Konfliktparteien auf, "unverzüglich die Feindseligkeiten einzustellen". Der UN-Generalsekretär forderte dabei insbesondere die USA und Russland auf, ihren Einfluss geltend zu machen und die verfeindeten Parteien zu einem Ende der Gewalt zu bewegen.
US-Außenminister John Kerry richtete diese Erwartung vor allem an Russland. Die Truppen der von Russland unterstützten Regierung von Baschar al-Assad griffen "offenbar absichtlich medizinische Einrichtungen" an, erklärte Kerry. Die Attacke auf das Krankenhaus in Aleppo sei "empörend", kritisierte er. "Russland hat eine dringende Verantwortung, Druck auf das Regime auszuüben." Das militärische Vorgehen der Regierungstruppen in Aleppo verstoße gegen die Vereinbarungen des Waffenstillstands.
Auch die Opposition beschuldigt das Regime des syrischen Präsidenten Assad und seinen Verbündeten Russland. Ein Vertreter des syrischen Militärs bestritt nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Sana jedoch, dass die Klinik von Flugzeugen der syrischen Regierung bombardiert worden sei.
Auch Russland wies die Vorwürfe zurück. Igor Konaschenkow, Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, sagte, russische Kampfflugzeuge seien in den vergangenen Tagen gar nicht in der Region um Aleppo aktiv gewesen. Moskau unterstützt Assad seit Ende September mit Luftangriffen in dem seit 2011 anhaltenden Bürgerkrieg.
Eigentlich gilt seit Ende Februar eine Feuerpause zwischen Regierungstruppen und Rebellen. Die Vereinten Nationen forderten angesichts der eskalierenden Kämpfe eine neue Friedensinitiative von US-Präsident Barack Obama und Russlands Staatschef Wladimir Putin. Der laufende Prozess sei kaum noch am Leben, sagte der Syrien-Gesandte de Mistura. Er verlangte, die Waffenruhe "dringend wiederzubeleben", bevor im Mai die nächste Runde der Friedensgespräche beginne.
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