Über das Theater von Aserbaidschan

  13 Oktober 2015    Gelesen: 1037
Über das Theater von Aserbaidschan
Die Geschichte des Theaters

Das Theater wurde in Aserbaidschan vor sehr langer Zeit gegründet. Die Komponenten des Theaters, d. h. Zuhören, Lesen, Darstellen, Bewegen, sich Unterhalten usw. deuten darauf hin, dass das Theater in Aserbaidschan eine Geschichte von über dreitausend Jahren hat. Die Bestandteile des Theaters - Dramaturgie (Bühnenautor), Regisseur, Darsteller - «Kosa-kosa», «Karavelli», «Kilimarası», «Şah Selim oyunu» u. a. waren schon seit jeher der Bevölkerung bekannt. Auch die kleineren Bühnenstücke «Kosa gelin», «Taptık çoban», «Maral oyunu», «Kaftar küs» waren berühmt. Diese Bühnenstücke und das Bühnenstück in drei Akten "Tembel kardeş", welches zu seiner Zeit eine wichtige moralische Rolle spielte, beweist, dass in Aserbaidschan das Volkstheater einen unabhängigen Beginn hatte.
Das professionelle Theater entstand in Aserbaidschan im Vergleich zu anderen Ländern sehr spät. Es ist korrekter, die Gründe hierfür mit historisch-gesellschaftlichen, politischen Milieu in Einklang zu betrachten. Im Artikel des Kunstmalers Elçin Aslan ov vom 6. Mai 1994 in der Zeitung «Edebiyat ve sanat - Literatur und Kunst» mit der Überschrift «Şebihleri (religiöse Stücke im Mittelalter) kim yaratıyordu - Wer erschuf die Schebih» («Fuzuli ve milli dramaturgiyamızda - Bei Fuzuli und unserer nationalen Dramaturgie») wird angegeben, dass das professionelle Theater in Aserbaidschan mindestens vor 500 Jahren begann, was als annehmbar erachtet werden muss. Der berühmte Komponist Üzeyir Bey Hacıbeyov schrieb: «Den Historikern und Akademikern zufolge war die Wurzel des gesamten nationalen Theaters an die Religion angebunden. "Dann ging es weiter und das Mysterium «Unser - Şahsey» nahm seinen Platz in der Entstehung der Bühnenstücke ein. Es muss hier zugegeben werden, dass der unendliche Text des Autors und genialen Komponisten M. Fuzuli für die Oper des poetischen Stücks «Leyla ve Mecnun» im Rahmen des «Şahsey»-Mysteriums im Rahmen des «Religiösen Theaterstücks des Mittelalters vorbereitet wurde», womit er Recht hat.

Der Komödie über den kaukasischen Mörder Voronsov von M. F. Ahundovun , dem «Moliere von Aserbaidschan», liegen die laizistischen Theater der westlichen kultur aus der Zeit der 40er Jahre des XIX. jahrhunderts zugrunde. Solcher Arten von Theater kamen 1848 in der Stadt Şuşa, 1850 in Lenkeran, zwischen 1857 und 1858 in Şamahı zustande.
Es ist eine Tatsache, dass bei der Darlegung des eigenen Lebens des Volkes das nationale Theater eine wichtige Rolle spielte. Den Grundstein für das nationale Theater wurde in seinen eigenen Werken von Mirze Feteli Ahundov gelegt. Es muss auch dargelegt werden, dass auf der Welt, im alten Griechenland das Theater mit einer Tragödie, in Aserbaidschan hingegen mit einer Komödie begann.



Auch wenn die Existenz der Komödie in der Literatur von Aserbaidschan in der Mitte des XIX. Jahrhunderts aus Sicht der fortgeschrittenen Ästhetik schwierig dargelegt werden kann und einen Heroismus notwendig macht, steigt somit die Bedeutung dieser Tätigkeit. Die Schwierigkeit liegt nicht nur in der theoretischen Eigenschaft der Komödie, sondern auch damit, dass damals die Polizeikontrollen und Zensuren verschärft waren. Es war nicht einfach, eine Unterhaltung über die ästhetischen und sozialen Funktionen der Satire zu führen. Jede Art von an die staatliche Führung gerichtete Satire wurde als ein Faktor aufgefasst, welches „die Ruhe und die Ordnung der Gesellschaft störe“. Aus diesem Grund hat M. F. Ahundov und seine Nachfolger, die Dramaturgieautoren aus Aserbaidschan haben bei der Behandlung der Komödie, der Satire begriffen, dass diese als Mittel die Moral verbessert und die Mängel anspornt.

Das laizistische professionelle Theater in Aserbaidschan begann mit einer Komödienaufführung und lehnte sich an die fünf unsterblichen Komödien von M. F. Ahundov an. Mit der Initiative und Teilnahme von Hasan Bey Zerdabi und Necef bey Vezirov am 10. März 1873 wurde in Baku das erste Bühnenstück von Mirze Feteli Ahundov mit dem Namen «Lenkeran hanının veziri - Der Wesir des Khans von Lenkeran» von den Schülern der Realni-Schule uraufgeführt. Das Theater von Aserbaidschan folgte seit dem ersten Tag der Gründung einem realen Plattform, setzte sich hohe Ziele, wurde zur Quelle von menschlichen Zielen. Aufgebaut auf diesen Zielen perfektionierte sich das Aserbaidschanische Theater hinsichtlich des Stils, der For und Methode. Einen Monat und sieben Tage nach der Uraufführung des Theaterstücks «Lenkeran hanının veziri» wurde die Komödie von M. F. Ahundov - «Hacı Kara» - aufgeführt. Die Zeitung «Kaspi" (1873) schrieb hierzu: «Aus Baku schreibt man, dass am 17. April im Saal „“Gesellschaft“ in Baku die Amateure die zweite kostenlose Aufführung veranstaltet haben. Diesmal wurde die Komödie von M. F. Ahundov «Sergüzeşti-merdihasis" (Die Abenteuer des Geizkragens) in fünf Aufzügen vorgeführt.

Das Theater in Aserbaidschan entwickelte sich zunehmend und wurde zu einem Teil des gesellschaftlichen Lebens. Auch die Spielpläne wurden weiter erweitert. Die Gründung des "Tenkit ve tebliğ Theater" im Jahr 1921 in Baku wurde zu einem wichtigen Ereignis im kulturellen Leben der Bevölkerung. Die Eröffnung der Theaterschule in Baku 1923 und die Absolventen spielten bei der Entwicklung des nationalen Theaters eine wichtige Rolle. 1929 begann in Baku das Kindertheater mit seinen Aufführungen. 1937 wurden in einigen Provinzen der Aserbaidschanischen SSR staatliche Theater gegründet. Diese Theater wurden leider 1949 vollständig geschlossen (außer die in Guba, Gence und dem Staat Nachitschewan). Dieser Theatervereinigungen waren am Anfang als Dramaverein tätig, ab 1958 waren sie dann wieder wie Volkstheater tätig.

Ab den 1960er Jahren unternahm das Theater von Aserbaidschan einen neuen Schritt. 1964 haben der Kunstmaler T. Salahov und der Komponist K. Karayev W. Shakespeares Werk «Antonio und Kleopatra» aufgeführt. Somit wurde ein prächtiges, humanistisches Stück auf die Bühne gebracht, was vom Volk gewünscht wurde. Mit diesem Stück legte das Thater auch seine Bestrebungen nach Innovation vor. Diese hohe Bühnenkultur, das Bestreben nach Kutlur und Innovation wurde auch mit dem Stück von T. Kazımov "Sen hep benimlesin» aus Sicht des Bühnenautoren und des Theaters ein Erfolg. Nach dem Stück "Sen hep benimlesin» wurden die Stücke «Yalan» (1965), «Ölüler" (1966), «Sensiz» (1967), «Hamlet" (1968) in den Theatern von Aserbaidschan aufgeführt.

Einer der erfreulichen Entwicklungen ab 1960 in Aserbaidschan hinsichtlich der Erfolge des Theaters war die Tatsache, dass junge und begabte Dramaturgisten ausgebildet wurden. 1969 brachte Bahtiyar Vahabzadedie im Akademischen Dramatheater sein erstes Werk «İkinci ses» und in den nächsten Jahren die Stücke «Yağmurdan sonra», «Yollara iz düşüyor", "Kendimizi kesen kılıç" auf die Bühne und bereciherte das Theater.
Die Dramaturgie in den 70er Jahren wurde mit Nebi Hazris Stück "Sen yanmasan» begonnen und mit den Stücken «Yankı» (Eks-seda), «Mirza Şefi Vazeh», «Toprağa saplanan kılıç», «Burla Hatun» erfolgreich weitergeführt. Der Bühnenautor begann seine Karriere mit dem Stück im Staatlichen Aserbaidschanischen Theater Junger Zuschauer «Geçen yılın son gecesi» piyesi ile und bestätigte seine Begabung in der Dramaturgie mit den Bühnenstücken «Şehrin yaz günleri», «Adamın adamı», «Sahra rüyaları», «Sizi deyip geldim», «Tehmine ve Zaur». Das Werk von N. Hesenzade «Atabeyler", "Pompei`nin seferi» brachte Glück in die Welt des Theaters.

In den 1980er Jahren brachten die sentimentalen heroistischen Stücke «Şarkı dağlarda kaldı», «Hurşit Banu Natevan», «İblis», «Atabeyler", "Feryat", "Toprağa saplanan kılıç», «Ateş gelini», «Şeyh Hiyabani» u. a. das Theater auf eine neue Stufe.

Das wichtigste Ereignis im Theater von Aserbaidschan in dieser Zeit war die Tatsache, dass hinsichtlich der Art und des Bereichs eine Verbesserung verzeichnet wurde. Die sich an die vorhandene Materie dieser Zeit anlehnende theatralische Kritik führte dazu, dass sich die Grenzen des Theaters weiterhin ausbauten und die wissenschaftlich-theoretische und ästhetische Qualität des Theaters ausgeweitet wurde. Die Kritik des aserbaidschanischen Theaters griff nach Möglichkeit ein und trug zu dessen Entwicklung bei.

Ab 1990 haben sich die Theater Yuğ, Miniatur, Pontomim, Belediye, Kamera und Gençler bewiesen. Diese haben die Kunst hinsichtlich Bereich und Form und der Art der Bereicherung scharf abgegrenzt. Ab 1990 wurden im aserbaidschanischen Theater die Werke klassischer und moderner aserbaidschanischer Schriftsteller, die ausgewählten Werke russischer und anderer Bühnenautoren vorgeführt.

Während der 70-jährigen Herrschaft der UdSSR ging das Aserbaidschanische Theater in der UDSSR vor allem in Moskau, Leningrad, Minsk, Kiew, Tiflis, Erivan, Taşkent u. a. auf Tournee. 71 Jahre nach der Aufführung des Aserbaidschanischen Theaters in der Türkei im Jahr 1919 ging das Staatliche Akademische Dramatheater von Aserbaidschan in der Türkei und dem Iran auf Tournee. Die Werke des Dramaturgisten İ. Efendiyev`in «Bizim garip taleyimiz» und «Sevgililerin cehennemde vüsalı» wurden vorgeführt. 1998 ging das Staatliche Akademische Dramatheater von Aserbaidschan zum zweiten Mal in die Türkei und den Iran auf Tournee. Auch die Tournee des Theaters in Deutschland im Jahr 1992 war erfolgreich. Außerdem gingen auch das Pantomimen-Theater von Baku, das Staatliche Gence Puppentheater, Das Gemeindetheater von Baku öfters in der Türkei auf Tournee.
Zwischen dem 8. und 1. November 2010 wurde in Aserbaidschan die internationale Theaterkonferenz von Baku "Im XXI. Jahrhundert des Welttheaters: Probleme, Perspektiven, Alternativen" veranstaltet und wurde zu einem der wichtigsten Ereignisse von Aserbaidschan in der Welt des Theaters. In dieser Konferenz waren die bekannten Theaterexperten, Regisseure und Dramaturgisten von Europa, Asien und Amerika vertreten. Unter den teilnehmenden Ländern der in Aserbaidschan zum ersten mal veranstalteten internationalen Konferenz waren bekannte Bühnendarsteller aus den USA, Kanada, der Türkei, England, Frankreich, Deutschland, Georgien, Russland, Weißrussland, Estland, Usbekistan, Tadschikistan, Kasachstan, Kirgisien, Ukraine, Moldawien, Österreich, Griechenland, Korea, Tunesien, Umman, Karadagh, Chine, Saudi Arabien, dem Iran, Singapur, Kuwait vertreten.

In den 125 Jahren nach Gründung des professionellen aserbaidschanischen Theaters wurden starke Theaterkollektiven gegründet. Zurzeit sind in Baku das staatliche akademische Opern- und Balletttheater von Aserbaidschan im Namen von M. F. Ahundov, das staatliche Dramatheater von Aserbaidschan im Namen von S. Vurgun, das staatliche Komödientheater von Aserbaidschan im Namen von Sch. Kurbanov (wurde wie das staatliche Theater 1938 gegründet), das staatliche Theater junger Zuschauer von Aserbaidschan (1929 gegründet), das staatliche Puppentheater von Aserbaidschan im Namen von A. Şaik, das Gemeindetheater, das Jugendtheater, die Theaterschule, das Yuğ-Theater, das Kamera-Theater, das Pantomimentheater vorhanden. Auch in Nachitschewan, Gence, Lenkeran, Sumgayıt, Ağdam, Mingeçevir gibt es staatliche Theater.

Außerdem gibt es in Aserbaidschan folgende Theater: Şarkı-Theater, Muğam-Theater, Operastudio im Namen von Ş. Memmedov, das staatliche Gedichtstheater von Gence, das Gelincik-Theater von Gence, das musikalisch-dramatische Theater von Schuscha, das satirische Theater von Scheki, das Aserbaidschanische Theater von Erivan, das Gedichtstheater Cavid von Nachitschewan, das Dramatheater von Kusar, das Dramatheater Fuzuli, das Puppentheater von Nachitschewan, das Dramatheater Kazak.

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