Als Antwort auf die bevorstehende Einführung von US-Zöllen auf chinesische Waren hat China "entsprechende Gegenmaßnahmen" angekündigt. Zudem werde man eine Klage bei der Welthandelsorganisation (WTO) einreichen, um die Rechte und Interessen Chinas zu schützen, teilte ein Sprecher des chinesischen Handelsministeriums mit. Das Ministerium forderte die USA auf, einen "offenen Dialog zu führen und die Zusammenarbeit zu verstärken".
China kritisierte die von US-Präsident Donald Trump verhängten Strafzölle aufs Schärfste. Diese würden einen schwerwiegenden Verstoß gegen die Regeln der WTO darstellen, so der Sprecher. Ob es sich bei den angekündigten "Gegenmaßnahmen" um Gegenzölle handelt, ließ das Handelsministerium offen.
Das chinesische Außenministerium weist zudem Donald Trumps Begründung für die neuen Zölle zurück. Nach Lesart Trumps soll damit der Schmuggel der Droge Fentanyl in die USA sowie der Zustrom illegaler Migranten gestoppt werden. "Fentanyl ist Amerikas Problem", erklärte das chinesische Außenministerium. "Die chinesische Seite hat eine umfassende Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten bei der Drogenbekämpfung durchgeführt und bemerkenswerte Ergebnisse erzielt."
In den USA sterben jährlich etwa 75.000 Menschen an einer Fentanyl-Überdosis. Mit vor allem in China hergestellten chemischen Substanzen wird das Opioid häufig in Mexiko produziert und von dort in die USA geschmuggelt.
Auch Mexiko und Kanada reagieren scharf
Wenige Stunden zuvor hatte Trump seine Drohung wahr gemacht und weitreichende Zölle auf Waren aus Kanada, Mexiko und China verhängt. Demnach werden Zölle in Höhe von 10 Prozent auf alle Einfuhren aus China erhoben und 25 Prozent auf Importe aus den Nachbarländern Mexiko und Kanada. Für Energie-Einfuhren aus Kanada wiederum soll ein Satz von 10 Prozent gelten.
Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum kündigte daraufhin Gegenmaßnahmen an. Sie habe Wirtschaftsminister Marcelo Ebrard angewiesen, einen Plan umzusetzen, der Gegenzölle in Betracht ziehe, schrieb Sheinbaum auf der X.
Auch Kanada reagierte mit Gegenzöllen. Ab Dienstag sollen Zölle in Höhe von 25 Prozent auf US-Waren eingeführt werden, kündigte Ministerpräsident Justin Trudeau am Abend an. Die von Kanada geplanten Zölle seien für US-Waren im Gesamtwert von 155 Milliarden Dollar vorgesehen. Daneben erwäge die kanadische Regierung Maßnahmen in anderen Bereichen, etwa im Handel mit kritischen Mineralien.
Quelle: ntv.de, lme/dpa/rts/AFP
Tags: