Trumps Zölle lassen die Börsen einbrechen

  03 Februar 2025    Gelesen: 91
  Trumps Zölle lassen die Börsen einbrechen

Donald Trump sorgt für heftige Turbulenzen am Finanzmarkt. Die Zoll-Salve gegen die drei wichtigsten Handelspartner der USA lässt Aktienkurse in die Tiefe rauschen. Euro, Yen und Yuan verlieren kräftig an Wert. Und auch der Bitcoin stürzt ab.

Donald Trumps Zölle erschüttern die Märkte. Während es an den Aktienmärkten in die Tiefe geht, schießt der Dollar nach oben. Der US-Präsident hatte am Wochenende eine Zoll-Salve gegen die wichtigsten Handelspartner der USA gefeuert - und es sieht derzeit danach aus, als werde es bald auch gegen die EU gehen. Kanada, Mexiko und China kündigten bereits Vergeltung an. Trump wiederum drohte, bei Gegenzöllen nachzulegen- ein globaler Handelskrieg ist möglich.

Trump hatte am Wochenende Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Importe aus Mexiko und Kanada verhängt, für kanadische Energie sollen es 10 Prozent sein. Auf chinesische Güter gibt es einen pauschalen Aufschlag von 10 Prozent. Ein Handelskrieg könnte das Wirtschaftswachstum weltweit bremsen und gleichzeitig die Inflation nach oben treiben.

An den Börsen in Japan rauschten die Kurse in die Tiefe. In Tokio gab der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 2,6 Prozent auf 38.545 Punkte nach - der breiter gefasste Topix fiel 2,2 Prozent auf 2726 Zähler. An den chinesischen Börsen wird heute nicht gehandelt, sie sind wegen des Neujahrsfestes geschlossen. Der chinesische Yuan stürzte allerdings auf ein Rekordtief, auch der japanische Yen verlor zum Dollar an Wert. Für den Euro ging es um mehr als ein Prozent abwärts - an den Devisenmärkten ist das ein ungewöhnlich starker Rutsch.

An den europäischen Börsen zeichnen sich vor der Eröffnung deutliche Kursverluste ab, und auch die US-Aktienfutures sind tiefrot. Der Future auf den Standardindex S&P 500 notiert 2 Prozent im Minus, der für den technologielastigen Nasdaq 100 sogar 2,6 Prozent. Die Kryptowährung Bitcoin fiel wieder unter die 100.000-Dollar-Marke und erreichte den niedrigsten Stand seit fast drei Wochen.

"Der Preis, den wir zahlen müssen"

"Am Markt herrschte ein gewisser Optimismus, dass es sich bei den Zolldrohungen nur um Verhandlungstaktik handele", zitierte die "Financial Times" einen für das Asien-Geschäft verantwortlichen Strategen der Bank BNP Paribas. "Aber der Markt hat möglicherweise die Entschlossenheit der Trump-Administration unterschätzt."

Globale Investmentbanken warnten, dass die Zölle die US-Wirtschaft ebenso treffen würden, wie den Rest der Welt. Analysten von UBS und Morgan Stanley prognostizierten, dass die Zölle das Wirtschaftswachstum der USA in diesem Jahr halbieren und damit um mehr als einen Prozentpunkt verringern würden.

Auch ein Modell der Wirtschaftsberatung EY hat die Auswirkungen von Trumps Zollplan kalkuliert und geht davon aus, dass sich das US-Wirtschaftswachstum in diesem Jahr dadurch um 1,5 Prozentpunkte verringere. Kanada und Mexiko würden in eine Rezession stürzen. Die Strategen der Bank Barclays schätzen, dass die Zölle und Gegenzölle die Gewinne der S&P 500-Unternehmen um insgesamt 2,8 Prozent verringern könnten.

In einem Beitrag auf Truth Social, seinem sozialen Netzwerk, räumte Trump ein, dass seine Zölle "vielleicht" etwas weh tun würden. "Aber ... es wird den Preis wert sein, den wir zahlen müssen."

Quelle: ntv.de, mit rts


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