Tarifparteien einigen sich auf deutliche Lohnerhöhung

  30 April 2016    Gelesen: 531
Tarifparteien einigen sich auf deutliche Lohnerhöhung
Der Tarifstreit im Öffentlichen Dienst ist beigelegt. Zuvor hatten die Gewerkschaften ihren Forderungen mit massiven Streiks Nachdruck verliehen.
Die gut 2,1 Millionen Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen sollen in den nächsten zwei Jahren ein Lohnplus von insgesamt 4,75 Prozent erhalten. Darauf haben sich die Spitzen von Gewerkschaften und Arbeitgebern in Potsdam verständigt. In diesem Jahr sollen die Gehälter rückwirkend zum 1. März um 2,4 Prozent und in einem weiteren Schritt zum 1. Februar 2017 nochmal um 2,35 Prozent steigen. Die Gewerkschaften hatten ursprünglich sechs Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von zwölf Monaten gefordert.

Die Einigung kam in der dritten Verhandlungsrunde zustande, die am Donnerstag begonnen hatte. Nach den Gremien der kommunalen Arbeitgeber und dem Beamtenbundes dbb stimmte auch die Bundestarifkommission von Ver.di zu.

Beide Seiten verständigten sich auch auf eine neue Entgeltordnung für die Kommunalbeschäftigten. In dieser soll geregelt werden, mit welchen Tätigkeiten und Qualifikationen ein Beschäftigter in welche Entgeltgruppe eingeordnet wird. Die neue Eingruppierung soll aber niemanden schlechter stellen. Viele dürften gar unmittelbar von einer höheren Vergütung profitieren. Um die Mehrkosten zu kompensieren, soll es allerdings in den nächsten Jahren Einbußen beim 13. Gehalt, der sogenannten Jahressonderzahlung, geben.

Höhere Beiträge bei der betrieblichen Altersvorsorge

Zudem sieht das Paket höhere Beiträge für Arbeitnehmer und Arbeitgeber zur betrieblichen Altersvorsorge vor, wenn die jeweilige kommunale Versorgungskasse unter Finanznöten leidet. Verteilt auf drei Jahre sind hier nach Angaben aus Verhandlungskreisen für Arbeitnehmer und Arbeitgeber Beitragssteigerungen um jeweils 0,4 Prozentpunkte vorgesehen.

Mitte der Woche hatte Ver.di mit Warnstreiks weite Teile des Flugverkehrs in Deutschland lahmgelegt. Bestreikt wurden in den vergangenen zwei Wochen auch Kitas, der öffentliche Nahverkehr, Verwaltungen und Müllabfuhren. Der Unmut hatte sich vor allem gegen das erste Angebot der Arbeitgeber gerichtet. Dieses sah Steigerungen von drei Prozent verteilt auf zwei Jahre vor. Ver.di und der Beamtenbund dbb hatten beklagt, dass eine solche Steigerung mit einem Reallohnverlust verbunden, da die Gehälter in zwei Stufen jeweils zum 1. Juni angehoben werden sollten.

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