Russland fordert Gespräche über Atomwaffen mit den USA

  07 März 2025    Gelesen: 544
  Russland fordert Gespräche über Atomwaffen mit den USA

Dass Europa zum Schutz vor Russland aufrüsten will, sieht Moskau wenig überraschend kritisch. Kreml-Sprecher Peskow kündigt "Schritte für die eigene Sicherheit" an. Zudem fordert er einen Dialog mit den Vereinigten Staaten über Atomarsenale - auch über jene in Europa.

Der Kreml sieht Gesprächsbedarf mit den USA über die Rüstungskontrolle von Atomwaffen. Es sei wichtig, dazu in einen Dialog mit den Vereinigten Staaten zu treten, erklärte Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. Dabei müssten außerdem die europäischen Atomarsenale berücksichtigt werden. Dies sei angesichts der Idee des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, die Verbündeten in Europa unter einen französischen Atom-Schutzschirm zu stellen, umso wichtiger geworden.

Trump hatte erklärt, die Denuklearisierung zu einem Ziel seiner Amtszeit zu machen. Am Donnerstag sagte er, "es wäre großartig, wenn sich jeder seiner Atomwaffen entledigen würde". Russland und die USA verfügen mit Abstand über die größten Atomwaffenarsenale der Welt, gefolgt von China. Der Rüstungskontrollvertrag New START zwischen Russland und den USA zur Begrenzung von strategischen Atomwaffen läuft im Februar 2026 aus.

Der Kreml bezeichnete zudem die Einigung der EU-Staaten auf eine massive Wiederaufrüstung als kontraproduktiv. Die "konfrontative Rhetorik" der europäischen Staaten behindere die "Suche nach einer Lösung" für den Konflikt in der Ukraine, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow vor Journalisten. Russland verfolge die europäischen Aufrüstungsbemühungen sehr genau, "da die EU Russland als größten Feind darstellt", fügte er hinzu.

Moskau will Maßnahmen zur eigenen Verteidigung ergreifen. "Diese ganze Militarisierung richtet sich hauptsächlich gegen Russland", sagte Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Der EU-Kurs sei potenziell Grund zur Sorge für Russland, weshalb das Land selbst Schritte für die eigene Sicherheit ergreifen müsse, sagte er.

Die EU-Staats- und Regierungschefs hatten bei einem Krisentreffen als Reaktion auf den außenpolitischen Kurswechsel der USA unter Präsident Donald Trump eine massive Aufrüstung erklärt. Eine Grundlage der Beratungen war ein Anfang der Woche von der EU-Kommission vorgestellter Plan mit dem Namen "ReArm Europe" (etwa: Europa wiederbewaffnen). Ziel ist es, mit mehreren Maßnahmen insgesamt fast 800 Milliarden Euro zu mobilisieren.

Quelle: ntv.de, rog/dpa/rts


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