Der unter den Arbeitnehmern zu verteilende Anteil liegt bei 10 Prozent des Unternehmens, das letztes Jahr Jogurt im Wert von über 1,6 Milliarden US-Dollar verkaufte und selbst einen Wert zwischen drei und fünf Milliarden US-Dollar hat.
Während eines Meetings am gestrigen Dienstag bei Chobani lobte Ulukaya, ein türkischer Einwanderer, der das Unternehmen 2005 gegründet hatte, die Belegschaft. “Ohne jeden einzelnen von euch hätten wir das nie erreichen können”, sagte er. Chobani wuchs in den elf Jahren rasant an, seit Ulukaya Kraft Foods eine Jogurtfabrik in South Edmeston (New York) abkaufte, die das Unternehmen schließen wollte. Im ersten Jahr machte Chobani einen Umsatz in Höhe von drei Millionen US-Dollar.
Das Unternehmen war einige Monate lang auf der Suche nach einem strategischen Investor, Annäherungsversuche an PepsiCo und Coca-Cola schlugen damals fehl. Nach Angaben der New York Times, die als Erste von dem Anteilsgeschenk, die nun auch Chobani-Aktien genannt werden, an die Beschäftigten berichtete, bemüht sich TPG, ein Venture Capital-Beteiligungsunternehmen, das vor zwei Jahren Chobani 750 Millionen US-Dollar geliehen hatte, 20 Prozent oder mehr des Unternehmens zu kaufen.
Das Angebot Ulukayas an seine Arbeitnehmer ist in den USA einzigartig. Wegen dieses Angebots wird der TPG-Anteil aus den verbleibenden 90 Prozent des Chobani-Kapitals genommen werden, was bedeutet, dass Ulukaya die Aktien zukünftiger Anteilseigner zugunsten seiner eigenen Mitarbeiter verwässert, die Anteile auf der Basis der Dauer ihres Beschäftigungsverhältnisses erhalten werden.
“Ich hege diesen Traum schon seit Jahren. Ich bin der Meinung, dass viele Probleme auf der Welt auch auf die Rechnung der Geschäftsleute gehen. Deshalb hatte ich immer diesen Wunsch im Hinterkopf, das Unternehmen, das ich gegründet habe, eines Tages mit den Beschäftigten zu teilen. Es gab jedoch einige gesetzliche Hürden.
Chobani ist ja ein Einzelunternehmen, und eine Übertragung von Anteilen auf über 500 Personen brachte juristische Probleme mit sich. Wir haben recherchiert und haben auch TPG von Anfang über unser Vorhaben informiert. Nun ist es so weit – wir verwirklichen diesen Traum. In den USA werden nur die Führungskräfte mit solchen Vorteilen belohnt, wir aber haben beschlossen, dass ohne die Arbeitnehmer niemand etwas bekommen soll.
Zuletzt haben wir ein Wachstum von 15 Prozent im Jahr erreicht. Mit diesem Konzept werden die Beschäftigten Teilhaber des Unternehmens werden und ihre Zukunft sichern können. Beim Gang an die Börse können die Anteile einen Wert von bis zu 500.000 US-Dollar erreichen.”
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