Zigarettenschmuggel im großen Stil

  01 Mai 2016    Gelesen: 1025
Zigarettenschmuggel im großen Stil
Gegen einen AfD-Politiker aus Brandenburg wird ermittelt. Die Partei wollte ihn sowieso längst loswerden. Allerdings wegen seiner antisemitischen Äußerungen.
Die Staatsanwaltschaft Neuruppin bestätigte am Wochenende einen Bericht des Focus, nach demein Brandenburger AfD-Politiker einen Zigarettenschmuggel im großen Stil organisiert haben soll. Die Zigaretten seien ins westeuropäische Ausland geschmuggelt worden, sagte Oberstaatsanwalt Detlef Hommes. Weitere Einzelheiten wollte er mit Blick auf die laufenden Ermittlungen nicht nennen. Der Verdächtige, der Kreisvorsitzende der AfD in der Uckermark, Jan-Ulrich Weiß, war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Laut Focus-Bericht soll Weiß dafür verantwortlich sein, dass drei Millionen Zigaretten illegal nach England transportiert wurden. Er stehe im Verdacht, Steuern in Höhe von einer halben Million Euro hinterzogen zu haben. Der ertappte Kurierfahrer habe im Verhör beteuert, dass Weiß der Auftraggeber der Schmuggeltour gewesen sein soll.

Weiß ist in der eigenen Partei nicht nur deswegen höchst umstritten. Brandenburgs AfD-Chef Alexander Gauland hatte versucht, den 41-Jährigen aus der Partei auszuschließen, weil dieser im Herbst 2014 im Internet eine antisemitische Karikatur veröffentlicht hatte. Damit war Gauland jedoch bis zum Bundesschiedsgericht gescheitert. Die Staatsanwaltschaft Cottbus erließ einen Strafbefehl gegen Weiß in Höhe von 5.000 Euro wegen Volksverhetzung.

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