Polizei löst Nuit-debout-Demonstration gewaltsam auf

  02 Mai 2016    Gelesen: 644
Polizei löst Nuit-debout-Demonstration gewaltsam auf
In Paris haben erneut Hunderte gegen die geplante Arbeitsrechtsreform demonstriert. Bereits in den vergangenen Tagen hatte es Ausschreitungen in ganz Frankreich gegeben.
In Paris ist es erneut zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten gekommen. Eine Kundgebung der Bewegung Nuit debout löste die französische Polizei gewaltsam auf. In der Nacht zum Montag setzten die Einsatzkräfte Tränengas ein, nachdem sie mit Wurfgeschossen attackiert worden waren. Zudem seien am Rande der Demonstration Kisten und Mülleimer in Brand gesetzt worden, hieß es von den Behörden. Auch die Schaufenster eines Geschäftes seien eingeschlagen worden.

Nach Polizeiangaben wurden zwei Demonstranten festgenommen. Zum Zeitpunkt der Räumung befanden sich demnach etwa 600 Menschen auf dem Platz der Republik, wo sich seit dem 31. März jeden Abend Demonstranten versammeln, um gegen eine geplante Arbeitsrechtsreform zu protestieren und mehr soziale Gerechtigkeit zu fordern. Die Bewegung Nuit debout (Aufrechte der Nacht) hat sich inzwischen auf Dutzende französische Städte ausgebreitet.

Bereits am Sonntagnachmittag war es am Rande von Demonstrationen zum 1. Mai in Paris zu Ausschreitungen gekommen. Gegen mehrere Vermummte, die auf Sicherheitskräfte losgehen wollten, ging die Polizei mit Tränengas und Wasserwerfern vor. Knapp 20 Menschen wurden festgenommen.

Auch am Freitag hatte die französische Polizei eine Nuit-debout-Demonstration mit Tränengas und Lärmgranaten aufgelöst. Trotz eines Verbots hatten sich die Demonstranten nach Mitternacht noch auf dem Platz der Republik aufgehalten. Am Rande der Proteste wurden mehrere Fahrzeuge in Brand gesetzt und Flaschen auf Beamte geschleudert. 24 Menschen wurden festgenommen.

Auch bei den landesweiten Protesten gegen die Arbeitsrechtsreform am Donnerstagnachmittag war es zu Ausschreitungen gekommen. Mehr als 120 Menschen wurden nach Angaben des Innenministeriums festgenommen, 24 Polizisten verletzt. Den Behörden zufolge beteiligten sich knapp 170.000 Menschen an den Kundgebungen in etwa 40 Städten, die Veranstalter sprachen von 500.000 Teilnehmern.

Der sozialistische Staatschef François Hollande will unter anderem eine Lockerung des Kündigungsschutzes und die Aufweichung der 35-Stunden-Woche durchsetzen. Dadurch erhofft sich die Regierung neue Jobs. Besonders junge Menschen befürchten jedoch, dass durch die Reform die Arbeitsverhältnisse noch unsicherer werden.

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