Der ukrainische Präsident Selenskyj hat den USA ein Hilfspaket vorgeschlagen, das einen Wert von bis zu 50 Milliarden Dollar haben soll. "Wir wollen es in der einen oder anderen Form kaufen", sagte Selenskyj laut dem ukrainischen Medium Interfax. Es geht dabei vor allem um die dringend benötigte Flugabwehr.
"Gebt uns das Paket, das sowohl Flugabwehr als auch andere entsprechende Instrumente umfasst, wir werden dafür bezahlen. Wir werden dies als Sicherheitsgarantie betrachten", sagte Selenskyj. Wie genau eine Finanzierung aussehen könnte, ließ der Staatschef offen. Bis zu 50 Milliarden Dollar aufzubringen, dürfte für die Ukraine ohne Hilfe unmöglich sein.
Selenskyj erwähnte einen Fonds, der zuletzt in Bezug auf einen Bodenschatz-Deal mit den USA im Gespräch war. Allerdings sind die Verhandlungen über das Abkommen gehörig ins Stocken geraten. Denn die US-Seite verlangt Rohstoffe im Gegenzug für bereits geleistete Hilfen der Regierung von Joe Biden. Kiew lehnt das ab und will gemeinsam mit den USA Bodenschätze abbauen, um mit den Gewinnen zukünftige Hilfen zu finanzieren.
Kiews Kampf um Patriot geht weiter
In einer Videobotschaft in den sozialen Netzwerken machte Selenskyj nochmals deutlich, dass das Land zehn Patriot-Flugabwehrsysteme benötige, um ballistische Raketen der Russen abzuwehren. Eine solche hatte kürzlich in Krywyj Rih 20 Menschen getötet, darunter viele Kinder.
"Im Moment fehlt es der Welt nicht an den Systemen selbst - sondern nur an den politischen Entscheidungen, die nötig sind, um Leben zu schützen. Die Systeme sind vorhanden. Es gibt sogar genug Patriots auf der Welt, um den Schutz vor russischem Terror ein für alle Mal zu gewährleisten", sagte Selenskyj.
Patriot ist das Rückgrat der bodengestützten Flugabwehr vieler westlicher Staaten. Die Länder zieren sich aus Sorge um die eigene Sicherheit, Systeme an die Ukraine abzugeben. Selbst wenn die Finanzierung stehen würde, wären die USA wohl kaum bereit, zehn von ihren Systemen an Kiew abzugeben. Das Weiße Haus hatte zuletzt mitgeteilt, Trump habe Selenskyj versprochen, bei der Suche nach Patriots zu helfen - allerdings vor allem in Europa. Dort hatten die Bemühungen bereits in den vergangenen Jahren nur überschaubaren Erfolg.
Auch eine Versorgung mit ausreichend Patriot-Flugabwehrraketen müsste sichergestellt werden, von denen jede mehrere Millionen Euro kostet. In Bayern entsteht gerade die erste Produktionslinie außerhalb der USA.
Quelle: ntv.de, rog
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