Iran erwägt Interims-Atom-Pakt mit den USA

  11 April 2025    Gelesen: 159
  Iran erwägt Interims-Atom-Pakt mit den USA

In die seit Jahren stockenden Verhandlungen über das iranische Atomprogramm kommt Bewegung. Nach der Drohung des Weißen Hauses mit Militärgewalt sucht Teheran einen Ausweg, wenn die Gespräche am Samstag beginnen. Das könnte ein Interims-Vertrag sein.

Der Iran könnte bei den anstehenden Gesprächen mit den USA über sein Atomprogramm laut einem Medienbericht die Möglichkeit eines Interim-Abkommens ausloten. Teheran erwäge, dies bei dem bilateralen Treffen am Samstag in Oman vorzuschlagen. Es gehe dem Mullah-Regime darum, Zeit für Verhandlungen über ein umfassendes Abkommen zu gewinnen, berichtete die US-Nachrichtenseite "Axios" unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten europäischen Diplomaten und eine weitere Quelle, die mit dem Thema vertraut sei.

US-Präsident Donald Trump hat dem Iran mit einem militärischen Angriff gedroht, falls Teheran einem neuen Abkommen zur Begrenzung seines Atomprogramms nicht zustimmen sollte. Trump hatte in einem Brief an Irans obersten Führer Ali Chamenei Medienberichten zufolge einen zweimonatigen Zeitrahmen für Verhandlungen festgesetzt, wobei unklar blieb, ob die Frist zu diesem Zeitpunkt oder erst nach Beginn der Gespräche beginnen sollte.

Bericht: Iran will Eskalation vermeiden

Die iranische Führung halte eine Einigung über ein komplexes und hochtechnisches Atomabkommen innerhalb von zwei Monaten für unrealistisch und wolle mehr Zeit gewinnen, um eine Eskalation zu vermeiden, zitierte "Axios" seine Quellen.

Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi will am Samstag im Oman indirekte Gespräche mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff führen. So soll erstmals seit Jahren wieder Schwung in die festgefahrenen Gespräche über Irans Atomprogramm kommen. Trump ordnete eine Aufstockung der US-Streitkräfte im Nahen Osten an, für den Fall, dass die Gespräche am Ende erfolglos bleiben und die US-Regierung härtere Saiten aufziehen will.

Trump wolle keinen Krieg mit dem Iran, benötige aber die militärischen Mittel, um handlungsbereit zu sein, sollten die Verhandlungen scheitern und die Dinge schnell eskalieren, hatte "Axios" kürzlich einen US-Beamten zitiert. Komme es nicht zur Einigung, könnte Trump einen militärischen Angriff auf Irans Atomanlagen anordnen oder eine israelische Attacke unterstützen, hieß es.

Quelle: ntv.de, mau/dpa


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