Folterpaar aus Höxter gesteht weiteren Mord

  03 Mai 2016    Gelesen: 609
Folterpaar aus Höxter gesteht weiteren Mord
Wochenlang soll ein Ehepaar aus Höxter eine Frau gefangen gehalten und gefoltert haben, bis sie starb. Die Ermittler gehen nun Hinweisen auf weitere Opfer nach.
Das Paar, das eine Frau im ostwestfälischen Höxter wochenlang gefangengehalten und zu Tode misshandelt haben soll, könnte für ein weiteres Todesopfer verantwortlich sein. Bei den Vernehmungen hätten die beiden 46 und 47 Jahre alten Verdächtigen ein weiteres Tötungsdelikt gestanden, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Polizeikreisen. Die Staatsanwaltschaft Paderborn wollte dies am Montag zunächst weder bestätigen noch dementieren. Zuvor hatten auch die "Neue Westfälische" und die "Bild"-Zeitung über das Geständnis berichtet.

Die Staatsanwaltschaft bestätigte der Nachrichtenagentur DPA lediglich, dass es Hinweise auf weitere Opfer gebe. "Wir haben konkrete Hinweise, denen wir nachgehen", sagte ein Sprecher am Montag. Unter anderem hätten sich mehrere Frauen gemeldet, die früher einmal Kontakt zu dem 46-Jährigen hatten. Die Ermittler wollen im Rahmen der Spurensicherung auch Spürhunde auf dem Grundstück einsetzen.

Mit Kontaktanzeigen nach Höxter gelockt

Der 46-Jährige habe offensichtlich schon häufiger versucht, über Partnerschaftsanzeigen Kontakt zur Frauen aufzunehmen, sagte der Sprecher. Die Ermittler gehen davon aus, dass auch die zu Tode gekommene 41 Jahre alte Frau aus Bad Gandersheim in Niedersachsen über eine solche Partnerschaftsanzeige angelockt wurde. Der 46-Jährige und seine 47 Jahre alte Ex-Frau sollen sie dann fast zwei Monate lang gefangengehalten und schwer misshandelt haben. Schließlich starb das Opfer an schweren Kopfverletzungen. Gegen die beiden wurde Haftbefehl wegen Totschlags erlassen.

Ans Licht gekommen war der Fall, weil das Ex-Ehepaar versucht haben soll, die lebensbedrohlich verletzte Frau zurück nach Bad Gandersheim zu bringen. Auf dem Weg hatten sie allerdings eine Autopanne. Weil es der Frau immer schlechter gegangen sei, hätten die Verdächtigen schließlich einen Rettungswagen gerufen, teilten die Ermittler mit. Die 41-Jährige kam ins Krankenhaus, wo sie zwei Stunden später starb.

Am Dienstag wollen die Ermittlungsbehörden in einer Pressekonferenz weitere Details über den Fall bekanntgeben. Denn noch liegt vieles im Dunkeln - vor allem zum Motiv ist noch nichts bekannt. Zudem stellt sich die Frage, warum das Opfer nicht floh. Immer wieder sei die 41-Jährige mit ihren Peinigern auch draußen auf der Straße gesehen worden, erklärten die Ermittler.

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