Studie: Darum tun Hunde Menschen so gut

  23 April 2025    Gelesen: 75
  Studie: Darum tun Hunde Menschen so gut

Hunde sind treue Begleiter und bieten ihren Haltern besondere emotionale Nähe. Warum die Beziehung zu den Tieren von vielen als erfüllend empfunden wird, möchte ein Forscherteam herausfinden. Es fördert die einzigartige Rolle von Hunden zutage.

Ein weitverbreitetes Klischee besagt, dass Menschen mit zwischenmenschlichen Problemen verstärkt auf Hunde setzen. Doch eine aktuelle Studie aus Ungarn kann das nicht bestätigen: Menschen mit guten Beziehungen zu ihren Hunden pflegen demnach oft auch gute Beziehungen zu anderen Menschen. Das Forschungsteam hatte untersucht, was Halter besonders an ihrem Verhältnis zum Hund schätzen. Die Studie erschien nun im Fachblatt "Scientific Reports".

"Hunde besetzen in unserer sozialen Welt einen einzigartigen Platz", erläuterte Studienleiterin Enikő Kubinyi - selbst seit 30 Jahren Hundehalterin - von der Eötvös-Loránd-Universität in Budapest. "Sie bieten die emotionale Nähe eines Kindes, die Ungezwungenheit eines besten Freundes und die Berechenbarkeit einer Beziehung, die durch menschliche Kontrolle geprägt ist. Das zeigt, warum unsere Verbindungen zu ihnen oft so erfüllend sind."

Bester Freund des Menschen

Generell erfüllten Hunde für Menschen verschiedene emotionale Rollen, so die Autoren: als Spielgefährte, Begleiter, Kind-Ersatz, Mittel gegen Einsamkeit oder wegen ihrer bedingungslosen Treue. Von allen domestizierten Tieren seien Hunde die frühsten Begleiter des Menschen. Sie erfüllten viele praktische Funktionen, etwa als Hüte- oder Wachhunde. Schon früh sei zudem ein emotionales Verhältnis entstanden - auch deshalb wurde bereits im 19. Jahrhundert der Ausdruck geprägt, der Hund sei der beste Freund des Menschen.

Um die Rolle der Tiere in ihren verschiedenen Ausprägungen wissenschaftlich zu ermitteln, befragte das Team um Kubinyi in Ungarn mehr als 700 Hundehalter per Online-Fragebogen konkret danach, wie sie das Verhältnis zu ihrem Haustier einstuften, bezogen auf 13 verschiedene Eigenschaften: etwa Zufriedenheit, Zuneigung, Vertrautheit, Gemeinschaft oder Konflikt. Zudem erkundigte sich die Gruppe nach dem Verhältnis der Halter zu anderen Menschen wie Kind, Partner, engster Angehöriger und bester Freund.

Seltener negative Interaktion

"Halter gaben in Bezug auf Hunde eine höhere Zufriedenheit an als mit der nächsten Verwandtschaft und besten Freunden, aber nicht höher als mit Kindern oder in der Partnerschaft", schreibt die Gruppe. Was Innigkeit angeht, schnitt wiederum lediglich der jeweilige Partner besser ab als der Hund. Negative Interaktionen waren laut Befragung in der Beziehung zu Hunden geringer ausgeprägt als mit anderen Menschen, ausgenommen beste Freunde. Dies könne mit dem Machtungleichgewicht zusammenhängen - also dem Umstand, dass Halter die volle Kontrolle über ihren Hund haben, heißt es zur Begründung.

Alles in allem, so bilanziert die Forschungsgruppe, biete die Studie Hinweise darauf, "dass das Verhältnis zwischen Halter und Hund am stärksten der Eltern-Kind-Beziehung ähnelt, aber insgesamt kann es betrachtet werden als ein Mix des Verhältnisses zu Kind und bestem Freund". Die positiven Seiten der Beziehung zu einem Kind würden dabei verknüpft mit den fehlenden negativen Aspekten von Freundschaft, zusammen mit einem stark ausgeprägten Machtungleichgewicht.

Eine Einschränkung gibt es bei der Untersuchung: Die Resultate basierten auf der Selbsteinschätzung von Menschen, die an der Online-Befragung teilnehmen wollten, räumt die Gruppe ein. Ob dies repräsentativ ist, wisse man nicht. Generell nahmen an der Befragung mehr Frauen und auch mehr Menschen im jungen bis mittleren Alter teil.

Quelle: ntv.de, kst/dpa


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