Neue Zeugenaussage: 51-Jährige spricht über Misshandlungen in Höxter

  04 Mai 2016    Gelesen: 693
Neue Zeugenaussage: 51-Jährige spricht über Misshandlungen in Höxter
Neue Zeugenaussage im Fall Höxter: Eine 51-Jährige aus Berlin hat der Polizei von ihrer Tortur berichtet. Demnach konnte sie dem Täterpaar nur nach einer "körperlichen Auseinandersetzung" entkommen.
Eine 51-Jährige aus dem Großraum Berlin ist nach eigenen Angaben mehr als drei Monate lang in dem Haus eines mutmaßlichen Täterpaares in Höxter misshandelt worden. Wie es in einer gemeinsamen Mitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft hieß, war die Frau laut ihrer Aussage von Ende 2011 bis März 2012 in dem Haus festgehalten und von den Beschuldigten körperlich misshandelt worden.

Sie habe keine Möglichkeit zur Flucht gehabt. Nach einer "erheblichen körperlichen Auseinandersetzung" sei sie von den Beschuldigten zu einem Bahnhof gebracht und in einen Zug nach Hause gesetzt worden. Aus Angst vor angedrohter Gewalt habe sie die Polizei nicht eingeschaltet, bis nun die Misshandlungsfälle von Höxter ans Tageslicht gekommen seien.

In dem früheren Bauernhaus in der kleinen Ortschaft Bosseborn soll das Paar über Jahre hinweg verschiedene Frauen festgehalten und gequält haben. Mindestens zwei Frauen aus Niedersachsen starben. Die Ermittler vermuten sadistische Machtspiele als Motiv. Die 51-Jährige hatte sich am Sonntag bei der Polizei gemeldet: Die Frau hatte das Haus in den Medien wiedererkannt.

Kennengelernt hatte sie den Beschuldigten, weil sie ihm auf eine Kontaktanzeige geantwortet hatte. Nach einigen Telefonaten reiste sie bereits im August 2011 erstmals ins Weserbergland. Bei diesem dreiwöchigen Besuch sei es jedoch zu keinen Übergriffen gekommen. Sie hielt Telefonkontakt und entschloss sich schließlich zu dem zweiten Aufenthalt.

Auch die Ermittlungen in dem kleinen Ort mit wenig mehr als 500 Einwohnern laufen laut Polizei auf Hochtouren. Am Mittwochvormittag sei das Wohnhaus mit Kräften einer Einsatzhundertschaft ausgeräumt worden, um weitere Spuren zu sichern. Auch Hinweisen aus der Bevölkerung geht die Polizei nach. Allerdings gebe es bislang keine neuen Hinweise auf weitere Opfer.

Quelle : spiegel.de

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