Die Marinesoldaten würden zurzeit mehrfach belastet, weil sich ein Einsatz nahtlos an den anderen reihe, fuhr Bartels fort. Die Besatzungen würden enorme Einsatzbereitschaft zeigen, so der Wehrbeauftragte, etwa bei ihren Einsätzen vor der Küste des Libanons, bei der Flüchtlingsrettung im Mittelmeer, in der Ägäis und bei Antipiraterie-Missionen. "Aber es wäre schon gut, wenn bei der einen oder anderen Aufgabe auch mal andere Nationen ablösen könnten", sagte er. "Die deutschen Soldaten stoßen an ihre Grenzen, sind teilweise schon weit darüber hinaus."
Außerdem reichen die materiellen Reserven der Bundeswehr nach Bartels Sicht nicht für die derzeitigen Anforderungen aus."Der Marine fehlen sechs große Schiffe, weil die Außerdienststellung alter Fregatten nicht mit der Indienststellung neuer Fregatten harmonisiert wurde", kritisierte der SPD-Politiker. Hinzu komme, dass viele Dienstposten gar nicht besetzt seien.
Bereits bei der Vorstellung seines ersten Jahresberichts im Januar hatte Bartels eine Aufstockung der seit Jahrzehnten schrumpfenden Bundeswehr und eine deutliche Erhöhung des Wehretats gefordert. "Die Truppe ist es leid. Es fehlt zu viel", sagte der SPD-Politiker. Der SPD-Politiker Bartels ist seit Mai 2015 im Amt. Der vom Bundestag gewählte Wehrbeauftragte gilt als "Anwalt der Soldaten".
Die Bundeswehr hatte 1990 nach der Wiedervereinigung noch fast 600.000 Soldaten und ist seitdem schrittweise verkleinert worden. Heute gehören ihr noch 177.000 Soldaten an.
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