Diese Frage ist sehr groß, und weil Pep Guardiola zu wissen glaubte, dass die deutsche Öffentlichkeit ganz alleine ihm die Schuld geben würde, ging er nach dem Spiel gegen Atlético Madrid in den Verteidigungsmodus. Der Trainer hatte das in München schließlich einige Male erlebt. Halbfinale 2014 gegen Real? Vercoacht! Halbfinale 2015 in Barcelona? Verrückt offensiv, aber vercoacht! Hinspiel Halbfinale 2016 bei Altético? Den Müller draußen gelassen! Und wieder: vercoacht!
München wird Guardiola vermissen
Was Guardiola direkt nach dem schlimmen Aus am Dienstag noch nicht wusste: Diese Fußballwoche würde auch deshalb so wunderbar sein, weil sie die Schuldfrage vertreiben sollte. Ja, der FC Bayern hat zum dritten Mal das Finale verpasst. Dieser sehr schlaue Trainer hat es mit seiner sehr tollen Mannschaft nicht geschafft. Wenn am 28. Mai die beiden Madrids in Mailand auf den Platz gehen, wird den Münchnern der Frust im Hals stecken. Der große Triumph bleibt aus.
Dennoch überstrahlt der fantastische Fußballabend die Niederlage. Und die Erkenntnis, dass man sich in München bald mit Wehmut an Pep Guardiola erinnern wird.
Sie reifte spätestens am Mittwochabend. Real Madrid und Manchester City boten im zweiten Halbfinale einen derart lauen Kick, dass man sich fragte, ob das der gleiche Wettbewerb war wie tags zuvor in München. Vor allem die Vorstellung von Manchester war gruselig emotionslos, behäbig, konzeptlos, schwach. Das soll die neue Mannschaft von Pep Guardiola sein? Vielleicht wird sich auch der Trainer bald mit Wehmut an München erinnern.
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