Medien: “Pep“ rastet nach Bayern-Drama aus

  06 Mai 2016    Gelesen: 674
Medien: “Pep“ rastet nach Bayern-Drama aus
Auf denkbar dramatischste Weise ist der FC Bayern gegen Atlético Madrid aus der Fußball-Champions-League ausgeschieden. Trainer Josep Guardiola stößt das offenbar so bitter auf, dass es fast zu einer heftigen Auseinandersetzung in der Kabine kommt.
Glücklich lächelnd, fast beseelt saß Bayern-Trainer Josep Guardiola auf dem Presse-Podium. Seine Mannschaft war eine knappe halbe Stunde trotz eines 2:1-Erfolgs gegen Atlético Madrid auf spektakuläre Weise aus der Fußball-Champions-League ausgeschieden. Von Stolz sprach er und von Glück und davon, dass er ein "bisschen traurig sei für seine Spieler". Von Wut sagte er nichts – aber offenbar war der katalanische Vulkan ein paar Minuten zuvor in der Kabine des FC Bayern mit voller Wucht ausgebrochen.

Wie die "Bild"-Zeitung jetzt berichtet, hat Guardiola sich mit der medizinischen Abteilung des Rekordmeisters angelegt. "Godin ist bei Atletico schnell fit. Warum schafft ihr das nicht? Warum dauert das bei unseren Verletzten immer so lange?", soll der aufgebrachte Coach geschimpft haben. Godin war noch im Hinspiel verletzt gewesen, per Blitzheilung aber nur sechs Tage später wieder Abwehrchef der madrilenischen Defensive. Guardiolas Assistent Manel Estiarte soll die Situation in der Kabine mit den Worten: "Merde, Mist" noch befeuert haben.

"Das darfst du nicht sagen".

Mindestens ein Mitarbeiter der medizinischen Abteilung will die harte und aus seiner Sicht offenbar ungerechtfertigte Kritik des Katalanen nicht auf sich sitzen lassen, der Physiotherapeut soll dem Bericht zufolge zurückgeschrien haben: "Das kann er nicht sagen, das darfst du nicht sagen. Du hast alle Spieler zur Verfügung. Alle außer Robben und Badstuber." Es kommt laut Augenzeugen zu einem kurzen, aber heftigen Streit, ehe der auch nicht unbedingt für sein sonniges Gemüt bekannte Franck Ribéry dazwischengeht, um Schlimmeres zu verhindern.

Guardiola und die medizinische Abteilung des FC Bayern – es ist nicht das erste Mal, dass es mächtig kracht. Bereits Ende vergangenen Jahres gab es damals laut "Kicker" eine heftige Auseinandersetzung zwischen dem Coach und Mannschaftsarzt Volker Braun. Der Trainer soll den Arzt für die große Verletzungsmisere des Klubs verantwortlich gemacht haben. Braun konterte damals: Guardiola sei schuld, er setze die Spieler nach ihren Verletzungen zu früh ein. Anlass für den Streit war eine erneute Verletzung von Franck Ribéry, der erst kurz zuvor sein Comeback gegeben hatte. Neben dem Franzosen fehlten den Bayern im Dezember auch Kapitän Philipp Lahm, Medhi Benatia, Douglas Costa, Juan Bernat und Arjen Robben. Dazu kamen die Langzeit-Verletzten David Alaba und Mario Götze.

Bereits mit Brauns Vorgänger, der Klub-Legende Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt, hatte sich der Katalane überworfen. Nach dem Champions-League-Viertelfinale in Porto im April 2015 ging es ebenfalls um Schuldzuweisungen in Sachen Verletztenmisere. Bayern-Urgestein Müller-Wohlfahrt trat damals wutentbrannt als Teamarzt zurück, behandelt die Spieler seither nur noch in seiner Münchner Praxis.

Quelle: n-tv.de

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