Prozess nach Kölner Silvesternacht: 26-Jähriger vom Vorwurf der sexuellen Nötigung freigesprochen

  07 Mai 2016    Gelesen: 510
Prozess nach Kölner Silvesternacht: 26-Jähriger vom Vorwurf der sexuellen Nötigung freigesprochen
Im ersten Prozess wegen sexueller Nötigung nach der Kölner Silvesternacht hat ein Gericht einen 26-Jährigen verurteilt. Den zentralen Vorwurf hatte die Anklage fallen gelassen.
Ein im Zusammenhang mit den Kölner Silvester-Übergriffen angeklagter Mann ist vom Vorwurf der sexuellen Nötigung freigesprochen worden. Das Kölner Amtsgericht sah keine Beweise dafür, dass der 26-Jährige zu einer Gruppe gehört hatte, die eine Frau umzingelt, bedrängt und bestohlen haben soll.

Das Opfer hatte den Mann in der Verhandlung nicht wiedererkannt. Die Staatsanwaltschaft hatte für den Angeklagten daraufhin wegen Hehlerei und versuchten Diebstahls eine Freiheitsstrafe von sieben Monaten gefordert. Ursprünglich hatte die Anklagebehörde dem Algerier vorgeworfen, aus einer Gruppe von etwa zehn Männern heraus eine Frau im Hauptbahnhof von Köln begrapscht und bestohlen zu haben.

Urteil wegen Hehlerei und Autoaufbruch

Das Verfahren gegen ihn war der erste Fall, in dem ein Sexualdelikt aus der Silvesternacht angeklagt war. Bisher sind in Köln neun Männer unter anderem wegen Diebstahls in der Silvesternacht verurteilt worden.

Bei dem Beschuldigten war das Handy der Frau gefunden worden. Das Mobiltelefon hab er von einem Bekannten gekauft, hatte der 26-Jährige erklärt. Das Gericht verurteilte ihn schließlich wegen Hehlerei und eines mitangeklagten Autoaufbruchs zu sechs Monaten Haft auf Bewährung.

In der Silvesternacht hatten Gruppen von Männern - nach Zeugenaussagen vor allem mit nordafrikanischem oder arabischem Aussehen - Frauen am Kölner Hauptbahnhof eingekreist, bedrängt und bestohlen. Bei der Kölner Staatsanwaltschaft gingen wegen der Übergriffe knapp 1170 Anzeigen ein, 492 davon wegen einer Sexualstraftat.

Quelle : spiegel.de

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