Beschwerden in Australien: 45 Menschen verletzten sich an Thermomix

  13 Mai 2016    Gelesen: 982
Beschwerden in Australien: 45 Menschen verletzten sich an Thermomix
Thermomix bekommt Ärger in Australien: 45 Menschen haben sich bei der Benutzung des Küchenautomaten verletzt. Eine Verbraucherorganisation wirft dem Hersteller zudem Kunden-Mobbing vor.
87 Beschwerden, 45 Verletzte, 18 mussten medizinisch behandelt werden, 9 mussten ins Krankenhaus: Die australische Verbraucherschutzorganisation Choice hat einen umfangreichen Bericht über die Gefahren des Küchenautomaten Thermomix vorgelegt. Sie fordert die zuständige Behörde ACCC auf, die Fälle zu untersuchen.

Das rund tausend Euro teure Gerät kann unter anderem schneiden, wiegen, rühren, dämpfen oder kochen - und Menschen offenbar auch Verletzungen zufügen. Choice berichtet von mehr als 80 Beschwerden über das Modell TM31, das im Oktober 2014 zurückgerufen wurde und weiteren vier über das Modell TM5.

Mehrere Thermomix-Nutzer haben sich wegen fehlerhafter Dichtungen ernsthaft mit heißer Suppe verbrannt, andere mussten sich wegen Verletzungen im Krankenhaus behandeln lassen. Ein Kunde hat offenbar dauerhafte Narben zurückbehalten. Die Verbraucherschützer kritisieren die Herstellerfirma Vorwerk dafür, dass sie den Nutzern in der Regel einfach Bedienungsfehler unterstelle. Ein Choice-Sprecher nannte die Praxis "zutiefst beunruhigend" und warf dem Unternehmen "taktisches Mobbing" vor.

Mindestens zehn der Fälle hätte die Firma dem Verbraucherschutzministerium melden müssen, kritisiert Choice. Ein Jahr habe es gedauert, nachdem Kunden Unfälle und Verletzungen gemeldet hatten, bis das Gerät offiziell zurückgerufen wurde. Den Vorschriften zufolge hätte das innerhalb von nur zwei Tagen geschehen müssen, teilte die Organisation mit.

Das Unternehmen zeigte sich nach der Veröffentlichung des Berichts betroffen. In einer Stellungnahme heißt es: "Die Sicherheit, das Wohlergehen und die Unterstützung unserer Kunden waren und sind immer unser oberstes Gebot." Man habe immer mit den zuständigen Behörden kooperiert und wolle das auch weiterhin tun.

Quelle : spiegel.de

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