Spritzen in S-Bahn-Sitz: 21-Jährige verletzt

  14 Mai 2016    Gelesen: 615
Spritzen in S-Bahn-Sitz: 21-Jährige verletzt
Die Wiener Polizei fand sechs blutverschmierte Spritzen in einer S-Bahn-Garnitur. Eine junge Frau hatte sich beim Hinsetzen verletzt.
Unbekannte haben am Freitag in Wien-Floridsdorf Einwegspritzen mit gebrauchten Kanülen in einem S-Bahn-Sitz platziert. Eine 21-Jährige Frau verletzte sich beim Hinsetzen, sie wurde von der Rettung versorgt. Es wurden insgesamt sechs blutverschmierte Spritzen sichergestellt. Die Polizei appellierte an Fahrgäste, Sitzplätze zu kontrollieren.

Die 21-Jährige fuhr kurz nach 11.00 Uhr mit der S7 von der Siemensstraße zum Praterstern. "In ihrer Einvernahme gab die Frau an, dass die Spritzen so zwischen Rückenlehne und Sitzplatz deponiert waren, dass man sich beim Hinsetzen sticht", schilderte Polizeisprecher Christoph Pölzl. Am Praterstern informierte die junge Frau dort anwesende Beamte der Bereitschaftseinheit. Diese nahmen sofort Kontakt mit den ÖBB auf, der Zug wurde eingezogen.

Polizisten und ÖBB-Mitarbeiter durchsuchten die gesamte Garnitur. Dabei wurden die sechs Einwegspritzen sichergestellt. Die Polizei forderte eine Videoauswertung des S-Bahn-Zugs an. Das Landeskriminalamt Wien, Außenstelle Nord hat die Ermittlungen übernommen. Die 21-Jährige musste von der Rettung versorgt werden. Zudem wird die junge Frau prophylaktisch behandelt, da es sich offenbar um Suchtgiftspritzen handelte. Diese werden auf etwaige Krankheitserreger untersucht.

Erst im April Einwegspritzen entdeckt

Erst im April entdeckte ein Triebwagenlenker der Badner Bahn in einem Sitz zwei Einwegspritzen mit gebrauchten Kanülen. Diese wurden jedoch von den Wiener Lokalbahnen entsorgt, zudem wurde erst Anfang Mai Anzeige erstattet. Laut einem Sprecher der LPD Niederösterreich gab es in diesem Fall keine neuen Entwicklungen, sagte er am Samstag der APA. Da das Bahnunternehmen die Spritzen entsorgt habe, konnten auch keine weiteren Ermittlungen durchgeführt werden.

Das Landeskriminalamt Wien überprüft nun, ob es Parallelen zwischen den beiden Fällen gibt, sagte Pölzl. Zudem richtete die Polizei an Fahrgäste den Appell, vor dem Platznehmen den Sitzplatz auf Unbedenklichkeit zu kontrollieren und bei verdächtigen Wahrnehmungen oder Personen sofort den Polizeinotruf 133 zu verständigen. Auch die Zugbegleiter der ÖBB wurden sensibilisiert, auf spitze Gegenstände im Sitzbereich besonders Acht zu geben.

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