Uribe, der von 2002 bis 2010 Präsident war und heute Senator ist, lehnt den Friedensprozess ab. Dieser bringe Terroristen in die Regierung und verhindere Gerechtigkeit für die Opfer. Er hat zum "zivilen Widerstand" gegen die bislang erzielten Fortschritte bei den Friedensverhandlungen mit Präsident Juan Manuel Santos aufgerufen. Im September vergangenen Jahres hatten Rebellen und Regierung einen Durchbruch gemeldet.
In den derzeitigen Gesprächen geht es unter anderem um die Entwaffnung der Farc und ihre Umwandlung in eine legale politische Bewegung. Vor Kurzem hatten Farc und Regierung mitgeteilt, sie hätten sich auf eine Reihe gesetzlicher Schritte verständigt, um sicherzustellen, dass ein Friedensvertrag verfassungsmäßig bindend wird, sobald er durch ein Referendum angenommen ist.
Uribe war als Staatsoberhaupt mit Unterstützung der USA massiv gegen die Revolutionären Bewaffneten Streitkräfte Kolumbiens (Farc) vorgegangen. Deren Anführer Londoño, der unter seinem Kampfnamen Timoschenko bekannt ist, schrieb nun an Uribe, es sei nicht fair, wenn dieser die erreichten Absprachen einfach als Landesverrat bezeichne, solange er selbst nicht an den Verhandlungen teilnehme. Uribe solle nicht länger Hass und Rache unter den Kolumbianern schüren, mahnte Londoño. In dem fünf Jahrzehnte währenden Konflikt in Kolumbien wurden mehr als 220.000 Menschen getötet und Millionen vertrieben.
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